2. Frauen-Bundesliga
Trotz 70 Minuten Dominanz: FC Ingolstadt verpasst gegen die SG Andernach den Befreiungsschlag

29.09.2024 | Stand 29.09.2024, 18:21 Uhr |
Sabine Kaczynski

Ihr Treffer reichte am Ende nicht zum Sieg: Magdalena Schwarz (rechts, gegen die Andernacherin Sarah Klyta) hatte die FCI-Frauen in der 57. Minute in Führung gebracht. Foto: Meyer

Die Fußballerinnen des FC Ingolstadt können in dieser Zweitliga-Saison einfach nicht gewinnen. Trotz einer – bis auf die Torausbeute – nahezu fehlerfreien ersten Halbzeit und der dann folgenden Führung durch Magdalena Schwarz (58.), gaben die Schanzerinnen gegen die SG 99 Andernach erneut einen möglichen Erfolg aus der Hand, kassierten in der 73. Minute den 1:1-Ausgleich und rutschten auf Abstiegsrang zwölf.

Gegen den direkten Konkurrenten aus Andernach wollten die Schanzerinnen am 5. Ligaspieltag im heimischen MTV-Stadion endlich ihren ersten Saionsieg einfahren. Und die Ingolstädterinnen legten mutig los und kamen schon in der 3. Minute durch Larissa Galvez Estrada zum ersten Abschluss. Nach dem anschließenden Eckball von Ivana Slipcevic zwang Stefanie Reischmann die Andernacher Keeperin zu einer ersten Parade und auch Nadja Burkards Kopfball nach einer weiteren Ecke war gefährlich (7.).

Starke Anfangsphase mit einigen guten Chancen



Den FCI-Frauen gelang ein flotter Auftakt – allein die Chancenverwertung blieb erneut mangelhaft. In der 12. Minute kamen die Gäste aus Andernach erstmals zu einem Abschluss, der die Schanzer Abwehr jedoch nicht vor Probleme stellte. Überhaupt ließ die FCI-Defensive nichts anbrennen und leistete sehr gute Arbeit – anders als die Stürmerinnen: Erst nutzte Magdalena Schwarz ein genaues Anspiel von Reischmann nicht (16.), dann scheiterte Burkard an Keeperin Laura van der Laan (24.). Insgesamt zeigten die Schanzerinnen einen engagierten Auftritt mit gelungenen Spielzügen, dominierten die Partie mit vielen Ballbesitzphasen und erarbeiteten sich immer wieder hochkarätige Chancen – nur Tore wollten die bis dato beste Saisonleistung nicht krönen. Da auch Anna-Lena Fritz (30.) und Slipcevic (41.) aus jeweils guter Position vergaben, blieb es beim 0:0 zur Pause.

„Es war ein Spiel auf ein Tor mit vielen Angriffen und Chancen. Wir haben gepresst, Bälle erobert und gefällig nach vorn gespielt – eigentlich hätte es mindestens 1:0 stehen müssen“, erklärte FCI-Coach Miren Catovic, der nach dem Seitenwechsel gezwungen war, seine Viererkette umzustellen. Innenverteidigerin Lisa Ebert, eine der Säulen der stabilen Defensivarbeit, musste den Platz aus beruflichen Gründen vorzeitig verlassen. So beorderte der Trainer Kapitänin Kerstin Bogenschütz in die Viererkette, Burkard ins Mittelfeld und brachte mit Katharina Schmittmann eine frische Offensivkraft.

Schwarz trifft zum 1:0 – und verpasst das 2:0



Die Umstellung war zwar ein bisschen zu spüren, dennoch blieben die Schanzerinnen zunächst dominant und erarbeiteten sich weitere Möglichkeiten durch Schwarz (48. und 52.). Im dritten Anlauf hatte die 23-Jährige dann mehr Glück: Nach einer Ecke von Slipcevic versenkte Schwarz die Kugel zum längst verdienten 1:0 im Andernacher Tor (57.). Eine Minute später hätte sie nach einem schönen Alleingang gar auf 2:0 erhöhen müssen, scheiterte jedoch ebenso wie Burkard (62.) und Galvez Estrada (70.).

Den Schanzerinnen wollte die Vorentscheidung einfach nicht gelingen, stattdessen agierten sie trotz der Führung unverständlich hektisch, bauten den Gegner auf und kassierten in der 73. Minute die Quittung: FCI-Keeperin Anna-Lena Daum klärte einen Freistoß von Magdalena Schumacher direkt vor die Füße von Leonie Stöhr, die nur noch zum 1:1 einschieben brauchte.

Drittes Remis in Folge



Andernach witterte nun die Chance auf mehr, riss die Partie an sich, während die Gastgeberinnen zunehmend planlos auftraten, kaum mehr für Entlastung sorgen konnten und am Ende mit dem dritten Remis in Folge zufrieden sein mussten. „Wir hatten zu Beginn der Halbzeit unsere Momente, aber dann hat der Fehler das Spiel entschieden. Hätten wir zuvor schon 3:0 geführt, wäre der Treffer egal gewesen – also müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Wir waren deutlich überlegen, hatten schöne Aktionen und sind problemlos ins letzte Drittel gekommen. Was soll ich der Mannschaft also vorwerfen?“, fragte Catovic. „Bitter war, dass Lisa aus beruflichen Gründen nur eine Halbzeit spielen konnte und wir umstellen mussten. Ich glaube, das Spiel wäre anders ausgegangen, wenn sie durchgespielt hätte.“

DK


FC Ingolstadt: Daum – Krist, Ebert (46. Schmittmann), Fritz, Vidovic – Reischmann, Bogenschütz – Galvez Estrada (82. Schauer), Slipcevic, Schwarz – Burkard.
Tore: 1:0 Schwarz (57.), 1:1 Stöhr (73.). – Schiedsrichter: Krämling (Augsburg). – Zuschauer: 55.

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