Engagierte Kinder und Jugendliche
Tradition im Wandel: Ingolstädter Pfadfinder berichtet

06.10.2024 | Stand 06.10.2024, 5:00 Uhr |

Jugendliche und Mitarbeiter gesucht: Hier das Mitarbeiterteam des Ironscouts 2023. Foto: Friedrich

Der Pfadfinderförderverein St. Georg hat dieses Jahr das 30-jährige Bestehen seiner Pfadfinderhütte am Auwaldsee gefeiert. Frühere Unterstützer sowie ehemalige Pfadfinderinnen und Pfadfinder waren gekommen, um gemeinsam dieses Jubiläum zu begehen. Doch wie beliebt ist Engagement bei Pfadfindern heute eigentlich noch?

Die Pfadfinderverbände Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, Verband Christlicher Pfadfinder und Pfadfinderinnen sowie der Bund der deutschen Pfadfinder bieten aktuell insgesamt vier Stämme verteilt in Ingolstadt an. Ralf Dorn, Vorsitzender des Pfadfinderförderkreises St. Georg, macht darauf aufmerksam, dass man bereits im Grundschulalter Pfadfinder werden kann. Dabeibleiben kann man bis ins junge Erwachsenenalter. Die meisten Stämme nehmen unabhängig von der Religion alle Interessierten auf.

Vor allem Kinder begeistern sich für die Pfadfinder



Das Interesse ist laut Dorn besondern bei Kindern sehr groß. Deswegen gebe es entsprechend viele Buben und Mädchen in den Stämmen. „Bei Jugendlichen nimmt das Interesse aber eher ab.“ Das sei vor allem den anderen Interessen der Jugendlichen geschuldet, fügt Dorn hinzu. Das führe zu einem erheblichen Mangel an späteren Leitungskräften.

Um diesem Mangel entgegenzuwirken, setzen die Pfadfinder auf eine Vielzahl an Aktivitäten, um das Interesse zu wecken. Im Zentrum stehen vor allem Gruppenaktionen. So zum Beispiel finden ab und zu internationale Zeltlager statt. Das sei eine Möglichkeit, andere Pfandfindergruppen auf der ganzen Welt zu treffen, erzählt Dorn.

Begegnungen in aller Welt



Dabei ist dem Vorsitzenden des Pfadfinderförderkreises ein besonderes Zeltlager in Erinnerung geblieben. Vergangenes Jahr musste das Zeltlager in Südkorea wegen eines starken Taifuns dort evakuiert werden. „Verletzt wurde glücklicherweise niemand.“ Dorn verweist auch auf den Zeltplatz an der Hütte des Fördervereins, der regelmäßig belegt sei. Die Hütte beinhaltet Sanitärgebäude, eine Kochnische und dient als Unterschlupf bei schlechtem Wetter.

Natur und Gemeinschaft gehören zu den höchsten Werten



Fördervereine und der Stadtjugendring Ingolstadt unterstützen die Arbeit der Pfadfindergruppen. Auch der Bayerische Jugendring steht für Hilfe bereit.

Natur und Gemeinschaft spielen bei den Pfadfindern eine zentrale Rolle. Eben diese Natur wird erkundet – und die Pfadfinder lernen sie zu schützen. Auch Demokratie ist laut Dorn von Relevanz. So wird schon den kleinen Pfadfindern beigebracht, sachlich zu diskutieren und Arbeit gerecht auf alle zu verteilen. Diese Gerechtigkeit und mehrheitliche Entscheidungen werden bis hin zu den Rovern, die höchste Altersklasse, verinnerlicht.

Freundschaften fürs Leben



Pfadfinden könne für das spätere Leben eine große Rolle spielen, erklärt Dorn. Denn durch die Pfadfindergruppen entstehen Verbindungen und Freundschaften, die ein Leben lang halten. Der Vorsitzende betont, dass es heute noch Gruppen von damals gebe, die sich nach wie vor treffen. Der Austausch zwischen Jung und Alt bei Events, die von den Pfadfindern organisiert werden, findet regelmäßig statt. Ein Beispiel ist das Johannisfeuer, das regelmäßig von Pfadfindern entzündet wird.

Auch wenn das Engagement der Pfadfindergruppen in Ingolstadt hoch ist, bemühen sich Dorn und Co. immer um Nachwuchs. „Wir freuen uns immer über neue Leute.“

Wer Interesse hat, Pfadfinder zu werden, hat findet auf der Homepage des Stadtjugendrings Ingolstadt oder direkt bei den Verbänden die jeweiligen Stämme und Informationen.

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