Zweite Suchaktion in Ingolstadt
Tote Doppelgängerin: Tatwaffe in der Donau entsorgt? Fragen weiter offen

Polizei sucht mit Boot und Tauchern rund um Autobahnbrücke

06.09.2022 | Stand 12.03.2024, 13:24 Uhr

Wurde die Tatwaffe, mit der Mitte August eine 23-jährige Algerierin in Ingolstadt getötet worden ist, in der Donau entsorgt? Die Polizei suchte am Dienstag nach einem Hinweis mit Boot und Tauchern den Bereich um die Autobahnbrücke ab.



Die Leiche der jungen Frau war in der Nacht des 16. August im Auto einer ebenfalls 23-jährigen Deutsch-Irakerin an der Peisserstraße entdeckt worden. Gesucht wurden die Tatwaffe – ein Messer oder messerähnlicher Gegenstand – sowie mögliche persönliche Gegenstände des Opfers. Laut Polizeisprecher Karl Höpfl war zuvor ein Hinweis eingegangen, dass in diesem Bereich etwas entsorgt worden sei. Ob bei der Aktion, die den ganzen Tag andauerte, etwas gefunden wurde, war bis zum späten Nachmittag nicht bekannt.

Tatverdächtige schweigen weiter

Neue Erkenntnisse über die Bluttat gibt es laut Höpfl nicht. Die beiden Tatverdächtigen – die Deutsch-Irakerin, in deren Mercedes die ihr täuschend ähnlich sehende Algerierin tot aufgefunden worden war und ihr mutmaßlicher Komplize, ein 23-jähriger Kosovare – haben sich nach wie vor nicht zu dem Vorwurf geäußert. Sie sitzen in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten in Untersuchungshaft.

Der Fall geriet bundesweit in die Schlagzeilen. Nicht zuletzt aufgrund der rätselhaften Umstände des Gewaltverbrechens. Die Eltern der später Inhaftierten hatten die Leiche an der Peisserstraße entdeckt, als sie nach ihrer Tochter gesucht hatten. Und die Tote im Auto für ihre Tochter gehalten, was sich am nächsten Tag als Irrtum herausstellte. In Medien wurde die Bluttat als Doppelgängerinnen-Mord bezeichnet.

Bereits die zweite Suchaktion nach der Tatwaffe

Wie berichtet, vermutet die Staatsanwaltschaft Ingolstadt als mögliches Motiv, dass die Deutsch-Irakerin ihren Tod vortäuschen wollte. Ermittelt werde aber in alle Richtungen. Daran habe sich nichts geändert, so Höpfl am Dienstag. Die Nachfrage, ob sich das angenommene Motiv verfestigt habe, blieb unbeantwortet. Es gebe keine neuen Erkenntnisse.

Bereits am 23. August hatte die Polizei mit mehr als 100 Einsatzkräften das Donauufer nahe des Auffindeorts der Leiche abgesucht und mehrere Messer gefunden. Die kriminaltechnische Untersuchung ergab, dass es sich bei keinem um die Tatwaffe handelte.