Ingolstadts Freispielerin
Theater, Film, szenische Führungen – Francesca Pane prägt seit 20 Jahren das Kulturleben

18.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:49 Uhr

Francesca Pane ist seit 20 Jahren in der lokalen Kreativszene Ingolstadts aktiv.

Es gibt wohl kaum eine Bühne in Ingolstadt, auf der Francesca Pane noch nicht aufgetreten ist. Seit 20 Jahren ist die 44-jährige Ingolstädterin mit sizilianischen Wurzeln als Freischaffende in der Kreativszene der Stadt aktiv.

Nach ihrer Ausbildung zur Schauspielerin an der Athanor Akademie – damals noch in Burghausen – kam sie nach Ingolstadt zurück, spielte unter anderem am Stadttheater, im Altstadttheater, gab Workshops, engagierte sich in der evangelischen Aussiedlerarbeit und in Kreativangeboten für Jugendliche.

Seit 2003 verdient sie ihr Geld als freischaffende Künstlerin. Im Stadtmuseum sieht man sie seit 2011 regelmäßig im Rahmen der szenischen Erlebnisführungen. Sie selbst schreibt und inszeniert die Stücke, die den Besuchern die Geschichte Ingolstadts lebendig näherbringen. Am 13. Mai hat dort das neue Programm „Goldene Augenblicke - Frauengeschichte(n) von der Bronzezeit bis heute“ zum „Bernsteincollier“ Premiere.

Pane hat auch in Regensburg gearbeitet, stand in München und Reutlingen auf der Bühne. Sie kam aber immer wieder nach Ingolstadt zurück. „Ich bin eine Schanzerin“, sagt sie. „Ich bin im alten Krankenhaus an der Sebastianstraße auf die Welt gekommen.“ Trotz aller Verbundenheit hadert sie manchmal mit ihrer Heimatstadt.

Dass die Kammerspiele per Bürgerentscheid gekippt worden sind, war für Pane wie für viele andere Kreative in der Stadt eine Ernüchterung. „Wir sind halt nicht in Regensburg oder Augsburg“, sagt sie. Auch der Umgang mit dem Herzogsfest – auf dem sie jedes Mal im Stück „listige, lustige Dienerin“ aufgetreten ist – passe ins Bild.

In ihrem kreativen Engagement zurückzustecken, kommt allerdings nicht in Frage. Das beweist sie auch mit ihrer Arbeit für den Regionalen Filmabend und den Regionalen Jugendfilmabend.

„Es ist mein Leben“, sagt sie. Und natürlich gebe es auch Förderungen durch die Stadt, für die sie dankbar sei. „Aber ich will der Stadt ja nicht auf der Tasche liegen“, betont sie. Manchmal allerdings gehe es ohne Unterstützung nicht.

So seien zum Beispiel die Mieten in der Halle neun, der Neuen Welt oder im Kollersaal für viele Freischaffenden zu hoch. Seit das Kap 94 wegen Renovierung geschlossen ist, gebe es kaum eine günstige Möglichkeit, ein Bühnenprogramm zu präsentieren. Vroni’s Ratschhaus sei ein einsamer Lichtblick für die freie Szene.

„Schließlich will man die Eintrittskarten auch nicht zu teuer machen.“ Dass sich ein Abend aber nur lohnt, wenn er ausverkauft ist, sei keine Basis. Vor allem, wenn es auch einmal etwas Experimentelles sein soll, bei dem der Erfolg nicht sicher ist. „Kultur muss auch scheitern dürfen“, ist sie überzeugt.