Von Florian Rindlbacher und Norbert Roth
Ingolstadt/Manching – Im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga Süd haben die Damen des Consultens Tennisteams Manching gegen Bundesliga-Absteiger Bernhausen wie erwartet die erste Niederlage einstecken müssen. Derweil feierten die Manchinger Herren in Nürnberg ihren zweiten Saisonsieg und kletterten in der Bayernliga an die Spitze. Den Bayernliga-Damen des DRC Ingolstadt fehlte bei der knappen Niederlage gegen Herzogenaurach die notwendige Portion Glück, während die Landesliga-Herren des Klubs in Bamberg keine Probleme hatten.
Manchings Trainer Petr Panak hatte schon vor dem Heimauftakt vor dem Erstliga-Absteiger gewarnt – und sollte Recht behalten. Die Gäste aus Filderstadt zeigten Respekt vor dem Aufsteiger und flogen in den Tagen vor dem Spiel ihre Nummer vier Lia Karatantcheva von einem Turnier aus den USA und Michaela Bayerlova (Pos. 3) aus Tschechien ein, um sie in Manching einsetzen zu können. „Als ich die Aufstellung von Bernhausen gesehen habe, habe ich ehrlich gesagt kaum noch etwas erwartet“, erklärte Panak. Am Ende war er dann froh, dass an Position eins Spitzenspielerin Valeryia Strakhova (WTA-275) in einem sehr spannenden Spiel in Durchgang eins einen 0:3-Rückstand drehen und schließlich mit 6:4, 5:7 und 11:9 gegen Diana Marcinkevica (320) gewinnen konnte. In den weiteren Einzeln erwiesen sich die Gäste dann aber als zu stark und fuhren klare Zweisatz-Siege ein. Einzig die 15-jährige Laura Samsonova war aus Sicht der Manchingerinnen nah an einem weiteren Punktgewinn, vergab aber eine 5:2- und 30:0-Führung im ersten Satz und hatte schließlich auch im Match-Tiebreak (7:10, nach 6:7 und 6:4) das Nachsehen. In den Doppeln harmonierten dann Strakhova/Samsonova (6:4, 6:3) am besten und erspielten den zweiten Manchinger Punkt, während die beiden anderen Kombinationen glatt unterlagen. „Wir konnten gegen einen übermächtigen Gegner immerhin Paroli bieten“, erklärte Panak, auf den mit seinem Team gleich die nächsten hohen Hürden warten. Am kommenden Freitag (13 Uhr) kommt mit dem Heidelberger TC schon der nächste starke Erstliga-Absteiger nach Manching, ehe am Sonntag (11 Uhr) die Partie beim TC BW Vaihingen-Rohr ansteht. Beide Gegner sind gespickt mit ehemaligen aktuellen Weltranglisten-Spielerinnen, sodass Panak mit sehr starken Kontrahenten rechnet. „Vielleicht hilft es uns, dass die French-Open starten. Gut möglich, dass einige Gegnerinnen dort in der Qualifikation dabei sind und deshalb nicht gegen uns auflaufen können.“
Es sind zwar erst zwei Spieltage absolviert, der erste Platz in der Tabelle ist für die Manchinger dennoch „eine schöne Momentaufnahme“, wie Mannschaftsführer Yvo Panak meint. Mit dem sicher erspielten 8:1 gegen Nürnberg II gelang bereits der zweite Saisonsieg, zu größeren Ambitionen mag sich Panak bislang aber noch nicht verleiten lassen. „Wir tun gut daran, bodenständig zu bleiben. Diese zwei Auftaktsiege waren jetzt erst einmal sehr wichtig, sollten wir in drei Wochen auch bei Frankonia Nürnberg triumphieren, können wir vielleicht darüber reden, dass wir nach oben schauen“, sagt er. Die nächste Partie findet erst nach den Pfingstferien am 9. Juni statt. Im Spiel bei Cam Nürnberg II legten die Manchinger mit einem Blitzstart den Grundstein zum Sieg. Youngster Fabian Altmann nutzte auf Position sechs die Chance und erspielte gegen den Ersatzmann der Gastgeber (LK 12,3) innerhalb von einer knappen Stunde (6:0, 6:0) den ersten MBB-Punkt. Pavel Staubert gelang es an Position zwei einen 4:5- und 0:30-Rückstand im ersten Satz zu drehen, worauf sein Gegner einbrach und der Manchinger in zwei Sätzen (7:5, 6:1) dominierte. Auch Daniel Filo bewies an Position vier gute Nerven und steuerte im Match-Tiebreak (10:5, nach 6:2 und 3:6) den dritten Punkt bei. Panak bestätigte anschließend im Spitzeneinzel seine aktuell starke Form (6:1, 6:2), während Lukas Chyba auf der drei seinem starken Gegner verdient unterlag (4:6, 3:6). Da Miroslav Herzan im ersten Durchgang einen Satzball erfolgreich abwehrte, mit 7:6 gewann und nach dem 6:2 den fünften MBB-Punkt holte, war die Partie dann aber bereits nach den Einzeln entschieden. In den abschließenden Doppeln musste nur die Kombination Panak/Staubert (6:2, 5:7, 10:6) kämpfen, die beiden anderen Paarungen brachten klare Zweisatzsiege. „Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit den Jungs, der gute Start macht uns leichte Beine für die weitere Saison“, erklärte Panak mit einem Schmunzeln. Ob für ihn und sein Team in dieser Saison vielleicht sogar mehr drin ist, will er, wie erwähnt, vom Ergebnis der nächsten Partie abhängig machen.
Damen, Bayernliga: DRC Ingolstadt - TC Herzogenaurach 4:5 (11:11): Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Damen des DRC am Sonntag die erste Niederlage der Saison haarscharf nicht verhindern. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Alicia Dinkelmeyer feierte Elisabeth Paul ihr Bayernliga-Debüt und brachte die Ingolstädterinnen zunächst mit einem starken Auftritt (6:0, 6:0) in Führung. Mannschaftsführerin Kathrin Höcht (2:6, 1:6) und Tereza Kucerova (6:3, 4:6, 3:10) mussten sich zeitgleich jedoch geschlagen geben. Im Spitzenduell an Nummer 1 kam dann auch Neuzugang Valerie Witt zu ihrem ersten Einsatz, der jedoch mit dem besseren Ende für die Gegnerin endete (6:7, 6:1, 7:10). Durch die souveränen Auftritte von Kateryna Matysova (6:3, 6:1) und Victoria Rauscher (6:0, 6:1) hieß es 3:3 nach den Einzeln. In den Doppeln konnten die Gäste den Sieg in einem wahren Krimi dann auf ihre Seite ziehen. Im Einser-Doppel unterlagen Witt/Höcht (5:7, 4:6). Die anderen Doppel brachten erst im Match-Tiebreak die Entscheidung: Kucerova/Matysova gewannen noch (10:7), jedoch scheiterten Rauscher/Paul denkbar knapp mit 7:10. „Wir freuen uns trotzdem auf den nächsten Spieltag und werden die Pause zur Vorbereitung auf das Spiel beim TSV Altenfurt II nutzen“, berichtet Höcht.
„Wir freuen uns über den ersten Saisonsieg und darüber, dass wir damit den Anschluss an die Spitzengruppe halten können“, berichtet DRC-Mannschaftsführer Philipp Kunkel stolz. In unveränderter Aufstellung traten die DRC-Herren in Bamberg an. In der ersten Runde gewannen Maximilian Deml (6:2, 6:4) und Adrian Fernandez (6:3, 6:4) ihre umkämpften Partien, indem sie fokussiert blieben. Dragan Agic siegte hingegen sehr deutlich (6:1, 6:0). In der zweiten Runde machte es Lukas Gudra dann sehr spannend: Erst im Match-Tiebreak (10:7) konnte er seinen Gegner bezwingen. Mit den starken Siegen von Philipp Kunkel (6:2, 6:2) und Tobias Leitner (6:1, 6:3) war der Mannschaftskampf bereits nach den Einzeln entschieden. Die DRC-Herren einigten sich auf eine 7er- Aufstellung bei den Doppeln, wobei Leitner/Agic, Deml/Kunkel und Gudra/Fernandez allesamt einen klaren Sieg holen konnten und das 9:0 perfekt machten. „Nach der Pfingstpause sind wir beim TC Rot-Blau Regensburg II zu Gast, die man aufgrund der Aufstellungs-Rotationen schwer einschätzen kann. Wir sind aber sehr positiv gestimmt, hier den nächsten Sieg einfahren zu können“, meint Kunkel.
DK
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