Ingolstadt
Technik auf spielerische Art

Schülerinnen und Schüler bauen in einem Workshop ein Rennauto, das mit Sonnenenergie fährt

17.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:09 Uhr

Jeder Jugendliche hat seinen eigenen Baukasten und eine Anleitung vor sich. Helmut Muthig (Mitte) gibt Ratschläge. Fotos: Werner

Hochkonzentriert sitzen die acht Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren vor ihren Baustücken. Kleine Holz- und Metallteile, Drähte und jede Menge Fieselei: Aus den einzelnen Bauteilen soll nach rund drei Stunden ein kleiner Rennwagen entstehen. Angetrieben mit Solarenergie.

Der Workshop ist Teil der sogenannten Mintmacher-Aktionstage, organisiert von der Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt (IRMA). Helmut Muthig leitet den Workshop. Der pensionierte Naturwissenschaftler ist Stellvertretender Vorsitzender des Energie- und Solarvereins Pfaffenhofen, er sagt: „Es werden bei diesem Workshop zwei Aspekte vereint: Ich kann so naturwissenschaftliche Themen weitertreiben und dem Nachwuchs auf spielerische Art und Weise näherbringen.“ Zum anderen seien Umwelt-Bildungsmaßnahmen ein Ziel des Energie- und Solarvereins Pfaffenhofen.

Bevor es aber mit dem Basteln losgeht, kommt erst einmal der theoretische Teil. Unterricht – und das in den Ferien. Muthig spricht vom Klimawandel, dem Treibhauseffekt und warum bei diesem Workshop ein solarbetriebenes Rennauto gebaut wird. Nach rund 30 Minuten geht es endlich los: „Wir fangen mit dem wichtigsten Teil an – dem Getriebe“, sagt Muthig, „das muss auf den Millimeter genau passen.“ Immer wieder schaut er den Jugendlichen über die Schulter und gibt Tipps oder Verbesserungsvorschläge. „Ich will nicht, dass jemand später enttäuscht ist, weil das Auto nicht fährt.“

Jedes der Kinder hat eine Anleitung vor sich auf dem Tisch liegen. Marco hat das Getriebe bereits erfolgreich zusammengebaut. Der 14-Jährige hat in seiner Freizeit schon einiges gebastelt und ist daher geübt: „Mir macht es Spaß, etwas zu bauen.“ Er unterstützt andere, denen es noch etwas schwerer fällt, die kleinen Teile zusammenzufügen.

Layan klebt gerade die kleinen Holzstückchen zusammen. Sie ist das einzige Mädchen in der Runde. Ihre Mutter habe ihr von dem Ferienprogramm erzählt. „Ich wollte das ausprobieren. Es klang ganz interessant“, sagt die 12-Jährige.

Die Jugendlichen sind ganz vertieft in ihre Arbeit. Nach rund eineinhalb Stunden läutet Muthig die Pause ein: Alle bleiben sitzen; dafür ist jetzt keine Zeit. Ist das Rennauto dann zusammengebaut, wird es noch angemalt. Dann geht es nach draußen – die Sonne scheint, beste Bedingungen das solarbetriebene Modellauto gleich auszuprobieren.

Die selbst gebauten Rennautos dürfen die Jugendlichen dann am Ende des Workshops mit nach Hause nehmen. Nebenbei haben die Schüler etwas über die Energiewende gelernt, „und warum wir weg von fossilen Brennstoffen müssen“, betont Muthig, „ihnen ist aber auch aufgezeigt worden, welche Alternativen es gibt. Wie Energie erneuerbar gewonnen werden kann.“

DK