Kreisliga 1 Donau/Isar
SV Kasing wiederholt Kunststück – und gibt Tabellenführer TSV Oberhaunstadt Schützenhilfe

11.11.2024 | Stand 11.11.2024, 16:22 Uhr |
Julian Schweizer

Traf gleich doppelt für Lichtenau: Mentor Haliti (vorne) hatte maßgeblichen Anteil am 3:0-Erfolg seines TSV gegen Moritz Liedl und den FC Mindelstetten. Foto: Meyer

Während die beiden ärgsten Verfolger patzten, nutzte der Tabellenführer TSV Oberhaunstadt in der Kreisliga 1 Donau/Isar die Chance und baute seinen Vorsprung mit dem 5:1 gegen SV Karlskron auf vier Zähler aus. Schützenhilfe erhielt der Primus vom SV Kasing, der wie in der Hinrunde gegen den Tabellenzweiten FC Hitzhofen gewann (1:0). Auch der Dritte SV Menning konnte gegen Kellerkind FC Sandersdorf nicht voll punkten (1:1). Die Aufsteiger TSV Lichtenau und TSV Hohenwart überwintern im gesicherten Mittelfeld.

SV Menning - FC Sandersdorf 1:1 (1:0): Der SVM hat den möglichen Sprung auf Rang zwei verpasst. „Ich kann meiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen, wir haben gegen ein Team aus der Abstiegszone nichts zugelassen und tollen Fußball gespielt“, stellte sich Cheftrainer Dejan Micic hinter sein Team. „Wir können mit dem Punkt leben.“ Die beste Chance für die Gastgeber hatte zu Beginn Philip Wolfsfellner, der aber im Eins-gegen-eins vergab. „Gegen einen tiefstehenden Gegner haben wir es geschafft, uns gute Chancen zu erspielen“, berichtete Micic. In der 37. Minute stand erneut Philip Wolfsfellner im Mittelpunkt: Der 24-Jährige brachte die Hausherren mit einem sehenswerten Freistoß in den Winkel in Führung. Auch im zweiten Abschnitt blieb Menning spielbestimmend und hielt die Sandersdorfer weitestgehend vom eigenen Gehäuse fern. Simon Wolfsfellner vergab freistehend die beste Möglichkeit zur Vorentscheidung. In der Schlussphase hatten die Gastgeber weitere Chancen, konnten diese jedoch nicht nutzen. Prompt folgte die Ernüchterung: Ein Eckball der Gäste fand Christian Eichhammer, der den Sandersdorfern mit dem 1:1 einen immens wichtigen Punkt sicherte (83.). Christian Winkler (Sandersdorf) sah kurz darauf noch die Gelb-Rote Karte.
TSV Hohenwart - SV Hundszell 1:1 (1:0): Der heimische TSV blieb im fünften Spiel in Folge ungeschlagen, während die Hundszeller nicht wie erhofft zur Spitzengruppe aufschließen konnten. Florian Flicker, Cheftrainer der Paartaler, war mit dem Remis zufrieden. „Das Ergebnis geht in Ordnung und war leistungsgerecht.“ Die beste Chance der Heimelf hatte zu Beginn Benjamin Eckert, doch sein Versuch klatschte an die Latte. Kurz darauf machte es Daniel Liebhardt nach einer Standardsituation besser und sorgte in Überzahl (Paul Amman saß eine Zeitstrafe ab) für die Führung des TSV (36.). In einer „sehr ausgeglichenen“ zweiten Hälfte, wie Flicker beschrieb, kamen die Gäste nach einem unglücklichen Eigentor von Maximilian Mitterhuber dann aber zum schnellen Ausgleich (52.), wobei es letztlich auch blieben sollte. „Nach dem Ausgleich haben eigentlich nur noch wir gespielt, konnten uns aber keine wirklich zwingende Torchance mehr erspielen. Wir waren nicht effizient genug, entsprechend ist das Ergebnis auch okay“, meinte SVH-Coach Luca Kammerer.
TSV Lichtenau - FC Mindelstetten 3:0 (3:0): Die Lichtenauer haben sich den Derby-frust aus der Partie gegen Karlskron (0:4) von der Seele geschossen und überwintern als Aufsteiger auf Rang acht. „Wir hatten natürlich Wut im Bauch und haben das den Gegner ab der ersten Minute spüren lassen“, meinte Lichtenaus Spielertrainer Bastian Wagner. Mitte der ersten Hälfte führte ein langer Ball, den Peer Wittmer verwertete, zur verdienten Führung der Heimelf (23.). Mentor Haliti sorgte mit zwei sehenswerten Lupfern noch vor der Pause für die Vorentscheidung (31., 45.+2). „In der zweiten Halbzeit konnten wir durch unsere überragende Bank das Niveau halten, waren weiter spielbestimmend, haben vor dem Tor aber die falschen Entscheidungen getroffen. Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe in Ordnung“, resümierte Wagner. Mindelstettener stürzte durch die Niederlage auf einen Abstiegs-Relegationsplatz. „15 gute Minuten reichen im Abstiegskampf der Kreisliga nicht. Glückwunsch an Lichtenau, verdiente Niederlage für uns“, erklärt der Sportliche Leiter des SVM, Manuel Riedl.
TSV Oberhaunstadt - SV Karlskron 5:1 (2:0): Die Oberhaun-städter haben als einziges Team aus dem Spitzentrio voll gepunktet. „Alles in allem war der Sieg verdient. Ich bin mit der Runde sehr zufrieden“, lautete das Halbzeitfazit von Cheftrainer Servet Mengilli. Dem TSV gelang ein Blitzstart: Nach einer Ecke köpfte Enes Erdogan am ersten Pfosten ein (3.). In der Folge verpassten es die Gastgeber zu erhöhen, ehe kurz vor der Pause Fardin Gholami nach einer strittigen Balleroberung (Karlskrons Trainer Marcus Bährle hatte ein „klares Foul“ gesehen) steil geschickt wurde und zum 2:0 (42.) traf. „Nichtsdestotrotz ging die Führung so in Ordnung“, meinte Bährle. Sein Gegenüber Mengilli sah in der ersten Hälfte noch „einen sehr guten Auftritt“ seiner Elf. „In der zweiten hatten wir ein paar Schwierigkeiten, da hätte das Spiel auch in die andere Richtung kippen können.“ Die Gäste kamen immer besser ins Spiel, ließen dann aber einen Elfmeter von Daniel Mayer (Schlussmann Ali Cakmakci parierte) ungenutzt (64.). „Wir waren sehr gut im Spiel und haben nicht aufgehört”, erklärte Bährle. Der SVK belohnte sich mit dem Anschlusstreffer von Yannik Werle (72.) und war „dem Ausgleich näher, als der TSV dem 3:1“, wie der 31-Jährige meinte. Bis zur Gelb-Roten Karte an SVK-Spieler Sebastian Jakob Fröschl (84.). In einer hektischen Schlussphase traf Florian Diegel zum 3:1 (87.), in der Nachspielzeit legten Artan Halimi (90.) und Ramazan Kurnaz (90.+4) nochmal nach. Karlskrons Stefan Spiess (90.+4) sah noch die Gelb-Rote Karte. „Wir haben nach dem 3:1 den Faden verloren und sind extrem undiszipliniert aufgetreten. So darf man den Verein nicht repräsentieren”, schimpfte Bährle.
FC Hitzhofen - SV Kasing 0:1 (0:0): Nach dem Auswärtscoup beim Zweiten war die Freude bei SVK-Spielertrainer Fabian Reichenberger natürlich groß: „Das war ein klasse Mannschaftsleistung gegen die beste Offensive der Liga. So gehen wir gerne in die Pause.“ Sein Gegenüber haderte indes mit dem Spielverlauf: „Ein sehr schmeichelhafter Sieg, aber so ist Fußball“, ordnete Michael Wittmann ein. Seine Elf startete „gut und dominant“, wie er fand, ließ aber die erste gute Möglichkeit bei einer Direktabnahme von Emin Ismaili liegen. Der FCH blieb spielbestimmend, „es fehlte aber am letzten Pass“, stellte Wittmann fest. „Bis auf die eine Großchance für den FCH ging unser Plan im ersten Durchgang voll auf“, erklärte derweil Reichenberger zufrieden. In einer Phase, in der die Hausherren „den Faden verloren“ (Wittmann) schlugen die Gäste nach einer Ecke zu. Franz Xaver Haas traf wuchtig per Kopf (61.). „Danach hatten wir Glück und einen starken Keeper“, hatte Reichenberger ein Sonderlob für Torwart Patrick Lücking parat. Hitzhofen verzweifelte nach zwei Lattentreffern durch Dominic Filser und Jonas Greth vor dem Gehäuse – und konnte die dritte Saisonniederlage nicht mehr abwenden.
SV Eitensheim - TV Münchsmünster 1:3 (1:2): Nach zuvor fünf Niederlagen „war die Erleichterung groß“, berichtete TVM-Spielertrainer Andreas Müller. „Es war kein gutes Kreisliga-Spiel, was den Platzverhältnissen geschuldet war. Aufgrund unserer hochkarätigen Chancen hätte das Ergebnis höher ausfallen müssen“, erklärte er. Das gastgebende Tabellenschlusslicht fand zunächst besser in die Partie und hatte „gute Abschlussaktionen“, wie SVE-Trainer Patrick Schäffer beschrieb. Nach einem Ballverlust waren jedoch die Gäste erfolgreich: Moritz Feigl verwertete eiskalt aus sieben Metern Torentfernung (19.). Dann patzten die Gäste. Ein Rückpass sprang vor Schlussmann Markus Schemmel unglücklich auf, sodass er die Kugel nur streifte – und Eduard Haliti für die Gastgeber ausgleichen konnte (26). Noch vor der Pause brachte Feigl mit einem sehenswerten Fallrückzieher Münchsmünster mit 2:1 in Führung (38.). In Hälfte zwei hielten die Eitensheimer die Partie lange Zeit offen, erst „ab der 65. Minute war der TVM besser und hatte eine Vielzahl an Chancen“, wie Schäffer meinte. Eine dieser Möglichkeiten verwertete Adrian Nagel zur Entscheidung (78., 1:3). „Der Sieg geht in Ordnung. Wir konnten die personellen Ausfälle nicht kompensieren. Die Anfangsphase war dennoch ein Lichtblick“, kommentierte Schäffer abschließend.

DK



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