Seine Superkraft? Lesen! Selber lesen. Vorlesen. Bücher entdecken. In Geschichten springen. Sie spielend zu durchleben. Über Bücher ins Gespräch kommen. „Superheld liest“ heißt ein Format, das der Schauspieler Steven Cloos zusammen mit Regisseurin Momo Mosel erfunden hat. Und das seit 2021 regelmäßig auf dem Spielplan des Jungen Theaters Ingolstadt steht.
Das Konzept: Mehr als eine Lesung. Eine spielerische Annäherung an eine Geschichte. Und immer auch: ein Gespräch mit dem Publikum über Bücher. Folge Nº10 hat am Samstag, 12. Oktober, um 16 Uhr Premiere – im Studio.
Diesmal tauchen Steven Cloos und Momo Mosel ein in die Welt der „3 Ritterinnen“ – nach dem Kinderbuch von Verena Hochleitner. Nach dem gefeierten Erstling „Die 3 Räuberinnen“, den die Autorin bei einer Sommerlesung 2021 in Ingolstadt vorgestellt hatte, hatte sie ein ritterliches Abenteuer nach ähnlichem Muster ersonnen.
Ritterinnen in Strumpfhosen
Es geht darin um die Freunde Maja, Kaspar und Bruno, die nicht zum Geburtstag des Nachbarsjungen eingeladen wurden – und sich deshalb in voller Kampfmontur aufmachen, dieses Unrecht zu sühnen. Auf dem Weg lauern für die waffenbewehrten Ritterinnen in Strumpfhosen viele Gefahren.
Längst hat sich die Figur des Superhelden etabliert: Mit blauem Superheldenanzug, gelbem Cape und Schnürstiefeln rast er heran – mal in die Werkstatt, mal auf eine Sommerbühne. Sein Auftrag: Literaturvermittlung. Und zwar auf vergnügliche, überraschende, komische Weise. So, dass es auch für die begleitenden Eltern ein Spaß ist.
Wie kam’s eigentlich zu diesem Format? „Der Anfang war: Ich lese selbst wahnsinnig gern“, erzählt Steven Cloos. „Auch Kinderliteratur. Und da gibt es einfach viel mehr als Astrid Lindgren oder Cornelia Funke. Es gibt tolle kleine Verlage und spannende Geschichten. Denen wollte ich Raum geben.“
Lesen ist auch eine Superkraft
Und weil der Schauspieler lange Zeit als Buch-Blogger „Superheld liest gern“ einen Instagram-Account hatte, lag auch die Idee für eine Bühnenfigur nahe. „Lesen als eine Superkraft auszustellen, finde ich grandios. In meiner Schulzeit konnten Leute krass Klavier spielen oder singen. Und ich dachte mir: Was kann ich denn? Lesen ist auch was Tolles. Da kann man ruhig einen Fokus drauflegen.“ Auch mit dem Gedanken an Leseförderung.
Längst hat sich Steven Cloos mit seiner Literaturreihe für Kinder eine kleine Fangemeinde erspielt. Publikum, das man immer wieder bei seinen Lesungen trifft. Monströses, Schauerliches, Kunterbuntes konnte man hier schon erleben. Fremde Welten und vertraute, Mutmach-, Freundschaft- und Familien-Geschichten.
Immer sucht der Schauspieler auch das Gespräch, will wissen, was die Kinder gerade selber lesen. Holt sich manchmal Tipps oder lässt sich zu neuen Superheld-liest-Themen inspirieren. Ideen für weitere Lesungen gibt es zuhauf, aber nicht jedes Buch lässt sich auf dieses kurze Format konzentrieren.
Warum ist Literatur eine Superkraft? Steven Cloos muss nicht lange überlegen: „Weil man auf ganz einfache Art Welten entstehen lassen kann. Weil sie über individuelle Vorstellungskraft funktioniert. Weil Literatur zur Ruhe einlädt – zur Entschleunigung vom Alltag.“
DK
Superheld liest Nº10, 12. Oktober und 9. November jeweils um 16 Uhr, Studio im Herzogskasten, Kartentelefon (0841) 30 54 72 00.
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