Prominente Immobilie
Steht seit Herbst 2020 leer: Stadt Ingolstadt kauft ehemaliges Kaufhof-Gebäude

17.10.2024 | Stand 18.10.2024, 22:10 Uhr |

Die Stadt hat das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Innenstadt gekauft. Nun soll ein Konzept erarbeitet werden. Foto: Brandl (Archiv)

Es ist der wohl prominenteste Leerstand der Ingolstädter Altstadt: das ehemalige Kaufhofgebäude in der Ludwigstraße. Doch das will die Verwaltung nun ändern. Laut einer Mitteilung vom Donnerstagnachmittag hat die Stadt nun zugeschlagen und das Gebäude gekauft. Jetzt soll ein entsprechendes Konzept erarbeitet werden.

  

Fast auf den Tag genau vor vier Jahren, am 16. Oktober 2020, schloss der Kaufhof in der Ingolstädter Ludwigstraße. Seither stand die Immobilie mit rund 20.000 Quadratmetern Fläche leer, ein ernsthafter Interessent sei zu keinem Zeitpunkt „in Sicht“ gewesen, heißt es weiter. In dieser Woche habe nun die IFG Ingolstadt das Gebäude gekauft: Mit dem Ziel, ein langfristiges Nutzungskonzept zu entwickeln.

Unklare Besitzverhältnisse



Nicht zuletzt wegen unklarer Besitzverhältnisse und etlicher Wirrungen im Insolvenzverfahren rund um das einstige Wirtschafts- und Immobilienimperium des Österreichers René Benko fand sich nach der Schließung lange kein Interessent für das Gebäude. Auch, weil die Zeit großer Warenhäuser mit der stets wachsenden Bedeutung des Online-Handels vorbei zu sein scheint.

„Die Schließung des Kaufhofs 2020 und der jahrelange Leerstand des Gebäudes waren ein schmerzlicher Schlag in den vielfältigen Bemühungen um die Ingolstädter Innenstadt. Umso mehr freue ich mich, dass wir nun die Möglichkeit haben, die Zukunft dieser Schlüsselimmobilie selbst zu gestalten, attraktive Nutzungen zu entwickeln und so für eine spürbare Belebung der östlichen Innenstadt sorgen können“, wird Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) in der Mitteilung zitiert.

„Zeitnahe Zwischennutzung“



Die IFG strebe zunächst eine zeitnahe Zwischennutzung einzelner Flächen im Gebäude an, auch mit dem Ziel, Einnahmen zu generieren und die laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten. Parallel werde sie in Kooperation mit dem Referat für Stadtentwicklung, der städtischen Baugesellschaft INKoBau und externen Experten ein langfristiges Nachnutzungskonzept erarbeiten.

Lesen Sie auch: Betrieb endet – Ingolstädter Ara-Hotel wird in Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber umgewandelt

Für das Kaufhof-Areal soll eine Mischnutzung aus Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen und Wohnen angestrebt werden. Ziel sei es, die östliche Fußgängerzone zu beleben, „was perspektivisch der gesamten Innenstadt zugute kommt“.

Zur Höhe des Kaufpreises will sich die Verwaltung nicht äußern.

Spekulationen gab es bereits seit Längerem



Spekulationen, die Stadt könne das Gebäude übernehmen – unter anderem war es als fünftes Rathaus und Ausweichspielstätte während der Sanierung des Stadttheaters im Gespräch – gab es schon länger.

Als bekannt wurde, dass der Insolvenzverwalter der Signa-Holding das identitätsstiftende Stadtgebäude verkaufen möchte, meldete die Stadt schnell Interesse an. Im Juni gab der Stadtrat in einer nichtöffentlichen Sondersitzung grünes Licht für Verhandlungen.

Die Stadt stieg in das Bieterverfahren ein. Jetzt hat sie den Zuschlag bekommen, über den Kaufpreis wurde nichts bekannt.

Artikel kommentieren