Friedrichshofen
Mit einem Fuß im Nachbarort

11.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr
Der Friedensplatz, der frühere Dorfplatz in Friedrichshofen, beherbergt auch die Stadtteil-Feuerwehr. −Foto: Bartenschlager/ Schalles

Friedrichshofen wurde auf früherem Gaimersheimer Grund errichtet. Der jähe Übergang zwischen der Stadt und der Marktgemeinde ist dieser historischen Entwicklung geschuldet.

Friedrichshofen wurde auf früherem Gaimersheimer Grund errichtet. Der jähe Übergang zwischen der Stadt und der Marktgemeinde ist dieser historischen Entwicklung geschuldet.

Nirgends erfolgt der Übergang von Ingolstadt in einen benachbarten Landkreis so abrupt wie in Friedrichshofen: Nur ein Schritt von der Friedrichshofener Straße nach Süden in die Ingolstädter Straße, und schwups, steht man mit einem Bein in Gaimersheim.

Das hat historische Gründe: Friedrichshofen wurde im 19. Jahrhundert auf einem zu Gaimersheim gehörenden unwirtlichen Heidegebiet aus dem Boden gestampft. Migration war schon damals ein heißes Thema, nur war es keine Zuwanderung nach, sondern eine Abwanderung aus Deutschland. Um den personellen Aderlass zu stoppen, wurden an bisher wenig einladenden Stellen Wohn- und Arbeitsplätze geschaffen. So auch bei Ingolstadt.

Ein gewisser Friedrich August Schultheiß gründete 1832 mit anderen eine Aktiengesellschaft, kaufte Flächen auf, baute Bauernhöfe darauf und verkaufte diese an Siedler. Von ihm hat der Ort auch seinen Namen bekommen. Die ersten Siedler lebten mehr schlecht als recht. Das hat sich geändert: Heute befinden sich in dem Bezirk der Westpark, das Klinikum, Gewerbegebiete und Wohnsiedlungen. Was die Bewohner, besonders die Anlieger der B 13 stört, ist der Verkehr.

Wissenswertes aus dem Stadtteil 

Hollerstauden

Seit 21 Jahren bilden Friedrichshofen und Hollerstauden zusammen mit Gaimersheimer Heide einen Stadtbezirk. In Hollerstauden sind in jüngerer Zeit viele Neubaugebiete entstanden.

Kirchweih ohne Kirche

Der Bau einer Kirche ließ in Friedrichshofen auf sich warten. Den langen Weg zur St. Matthäus-Kirche nahmen die ersten Siedler in Kauf, auf eines der damals wichtigsten Feste wollten sie nicht verzichten: Auch ohne Gotteshaus durften sie ab 1838 ein eigenes Kirchweihfest feiern.

Der „Bulle von Friedrichshofen“

Die Friedrichshofener müssen sich auf Rinderzucht verstanden haben. Der Gemeindestier war in weitem Umkreis begehrt. 1927 erhielt der Ort beim Landwirtschaftsfest in München für den Bullen sogar den ersten Preis.