Stadtgeflüster
LandPlus auf der Überholspur

12.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:02 Uhr

Ingolstadt (kue) Was hat man sich die Köpfe heißgeredet um das Irma-Logo IngolStadtLandPlus.

In den Städten und Landkreisen rund um Ingolstadt konnte man sich mit der Dachmarke, wie das Kunstwort im Marketingsprech heißt, gar nicht anfreunden. In der Provinz fühlte man sich überrumpelt. Der Pfaffenhofener Stadtrat stimmte 2010 sogar einstimmig dagegen. Seit dann auch noch Audi als Geldgeber aus der Irma ausgestiegen ist, ist es still geworden um "Stadt-Land-Fluss", wie manche den Slogan verballhornten. Die bekannteste Region in der Region ist und bleibt der Naturpark Altmühltal.

Und auch sonst zeigt gerade das "LandPlus" der IngolStadt, wo der Hammer hängt. Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stellt mit Roland Weigert den Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, während das letzte verbliebene Ingolstädter Polit-Schwergewicht gerade in Berlin ums politische Überleben kämpft. Die Stadt Pfaffenhofen macht mit kostenlosen Bussen vor, wie Nahverkehr geht, während man in Ingolstadt von Seilbahnen und Lufttaxis träumt. Und der Landkreis Eichstätt zieht vor den Toren der Stadt in Rekordzeit ein Landratsamt hoch, während man in Ingolstadt an den Fundamenten des ohnehin vom Wolkenbügel in die Erde versenkten Kunstmuseums rüttelt. Da möchte sich mancher einst so stolze Schanzer am liebsten in ein Mauseloch verkriechen.

Übrigens: Der Eingang zum neuen Dienstleistungszentrum in Lenting, wo sicher künftig auch viele Ingolstädter ihr Auto zulassen werden, wird jetzt schon im Volksmund Mauseloch genannt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.