stadtgeflüster
Schwarzwald in der Schanz

04.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:32 Uhr

(mbl) Dass der Schwarzwald mehr zu bieten hat als olle Bollenhüte, angestaubte Kuckucksuhren und den längst emeritierten Professor Brinkmann, wissen sicher nicht nur die zahlreichen Feriengäste, die sich jedes Jahr in Deutschlands größtem Mittelgebirge in Baden-Württemberg erholen.

Schwarzwald - das verbinden viele auch mit der berühmten Schwarzwälder Kirschtorte, einem im Fußballoberhaus wacker mitspielenden SC Freiburg und - naheliegend beim Thema rundes Leder - mit Bundestrainer Joachim Löw. Er wurde in Schönau im Schwarzwald geboren.

Doch es existiert da noch eine andere Seite des Waldes - eine physisch kaum fassbare, buchstäblich klingende. Die durften die Ingolstädter jetzt am verkaufsoffenen Tag der Deutschen Einheit auf dem Rathausplatz kennenlernen. Ein Wahl-Schwarzwälder, der ursprünglich aus Ingolstadt stammt, war dazu auf Stippvisite in der Schanz. Markus Knoll, etlichen Schanzern aus seiner Zeit als Moderator bei Radio IN noch ein Begriff, ist seit 2008 Geschäftsführer des privaten Radiosenders Schwarzwaldradio.

Das "offizielle Ferienradio für den Schwarzwald", wie der Sender sein Programm bezeichnet, ist derzeit in ganz Deutschland unterwegs und blieb nun in Knolls Geburtsstadt hängen, um sich bekannt zu machen. Dazu gab es auch Berichte aus der Stadt über Sehenswertes und Historisches. Knoll, so war aus informierten Kreisen zu hören, sei nicht bei jeder Station der Tour mit dabei. Den Ausflug in die alte Heimat und zu alten Bekannten habe er sich aber nicht nehmen lassen wollen.
Wer den Namen Schwarzwaldradio jetzt ausschließlich mit heimatlichen Klängen in Verbindung bringt, der täuscht sich. Beim Probehören gestern in der Sendung "Der schöne Nachmittag" (der Titel verspricht eher harmloses Schlagerliedgut, das die Seele streichelt) überrollte uns musikalisch nicht etwa Roland Kaiser mit sieben Fässern Wein, und auch Andrea Berg besang uns nicht vorwurfsvoll damit, jemand habe sie tausendmal belogen. Statt dessen röhrte uns als erstes "Hells Bells" von AC/DC entgegen. Der Schwarzwald rockt also auch - und das offenbar nicht nur in den Ferien.