stadtgeflüster
Das Beste in Vohburg

22.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:11 Uhr

Wir Bayern sind schon ein besonderes Volk.

Das mag - aus Sicht der auswärtigen Bevölkerungsgruppen, also der Preißn - nicht jedermanns Sache sein, aber an unseren Eigenarten führt kaum ein Weg vorbei. Überbordendes Selbstvertrauen inklusive. Das sieht man gerade wieder in der großen Politik. Dort hält eine bundespolitische Splittergruppe aus Bayern die ganze Regierung, respektive die EU in Atem. Aber so ist einfach das bayerische Selbstverständnis. Dieses Mia san Mia eben. Auch mit Lob geht der Bayer eher sparsam um. Ned gschimpft ist globt gnua, heißt es. Dieses sich anbiedernde überschwängliche Lob, diese Schleimerei, ist dem Bayer einfach zuwider. Ein anerkennendes Nicken ist im Grunde schon zu viel des Guten.

Als Bayer reibt man sich also mindestens zwei Mal die Augen, wenn man im neuen Magazin Quer 19 über den Landkreis Pfaffenhofen den fünfseitigen Beitrag über Vohburg, die "harmoniecity" liest. Darin heißt es wörtlich: "Würde man in Vohburg nicht den Bürgermeister, sondern die Bürgerinnen und Bürger fragen, was das Beste an ihrer Stadt sei, dürfte vermutlich einige Male auch der Name des Bürgermeisters in der Bestenliste auftauchen. " Als Bürgermeister Schmid diese Zeilen gelesen hat, soll er angeblich etwas rot vor Scham geworden sein. Hätte aber auch an dem schwül-heißen Wetter liegen können.

Da aber die Bürgerinnen und Bürger nicht gefragt werden, sagen wir Burgbergler hier und jetzt und ungefragt, was das Beste an Vohburg ist: die Agnes-Bernauer-Festspiele, die Hochwasserfreilegung, der Vobi, der Burgberg, die Mediathek, die Donau und die zwei Donautore. Mehr fällt uns nun aber wirklich nicht ein. Haben wir etwas vergessen? Nein, wir denken nicht.