1000 Stühle für Schwabach

26.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:30 Uhr
Zum Verweilen: Maria Zosimidov nimmt in der Ludwigstraße auf einem Stuhl Platz. −Foto: Foto: Eberl

(tsk) Manchmal lohnt ein Blick in andere Städte, und nicht immer müssen sie gleich in Kalifornien (Silicon Valley) oder Fernost (Foshan) liegen.

Schwabach, mittelfränkische Perle und kleinste kreisfreie Stadt Bayerns, früher obendrein als Blattgoldzentrum weltbekannt (selbst im Buckingham Palace findet sich Schwabacher Blattgold), hat vergangenes Jahr ein ganzes Maßnahmenpaket zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt verabschiedet. Dazu gehört der Plan, künftig Geschäftshäuser im Zentrum zu kaufen, die man als strategisch bedeutsam erachtet - um selbst steuern zu können, was in die Innenstadt kommt. Diese Aufgabe soll die eigene Stadtstrukturgesellschaft übernehmen. So eine GmbH könnte man glatt auch in Ingolstadt gründen, um dem Leerstand in der Fußgängerzone Einhalt zu gebieten.

Doch unser Innenstadt-Gewerbeverein IN-City und die Innenstadtfreunde haben jetzt eine andere Aktion gestartet, die in ähnlicher Form schon in Schwabach für Verzücken gesorgt hat. Im Rahmen der Schwabacher Zukunftskonferenz im Jahr 2012 hatte eine Gruppe das Projekt "1000 Stühle für Schwabach" initiiert, seitdem sind einige alte Stühle aufgehübscht und in der Stadt aufgestellt worden. Ob dadurch Leerstände beseitigt und Kundenfrequenzen erhöht wurden, entzieht sich unserer Kenntnis.

Jedenfalls werkelten bei uns am vergangenen Wochenende IN-City und Innenstadtfreunde, inzwischen haben sie die blau und grün bemalten Stühle als zusätzliche Möglichkeit zum Verweilen in der Innenstadt verteilt. Und anders als in Schwabach verzichtete man auf irgendeine Warnung. Wie das "Schwabacher Tagblatt" zur Einführung meldete, hatte die Stadt damals jeden Stuhl mit dem Hinweis "Benutzung auf eigene Gefahr" versehen.