STADTGEFLÜSTER
Ermittlungen in Sachen FBI

24.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:31 Uhr

(rh) "Ein schwacher, unehrlicher Drecksack.

" Also, das geht jetzt echt zu weit. Zugegeben, auch wir waren nicht mit allem einverstanden, was er in den vergangenen Jahren so gemacht hat. Da mag bei seinen Aktivitäten das eine oder andere dabei gewesen sein, was leicht anstößig, einen Hauch unseriös, nicht im Rahmen des sonst Üblichen gewesen ist. Aber einen "unehrlichen Drecksack", nein, so kann man ihn wirklich nicht charakterisieren. Im Grunde seines Herzens muss er doch wohl trotz allem ein anständiger Mensch sein, der seine Verdienste hat. Ihn derart gemein abzukanzeln, würde uns nie in den Sinn kommen. So was sagt man einfach nicht zu einer langjährigen FBI-Führungspersönlichkeit, ob sie nun James B. Comey heißt oder Georg M. Niedermeier.
Seit Donald Trump als US-Präsident im Amt ist und völlig neue Maßstäbe für schlechtes Benehmen in höchsten Regierungsämtern setzt, muss sich Georg Niedermeier wohl noch mehr Kalauer über die Abkürzung seiner seit 23 Jahren kampferprobten Friedrichshofener Bürgerinitiative (FBI) anhören, nicht mehr nur von Krimifans. Hat doch vor wenigen Tagen erst der frühere Direktor der US-Bundeskriminalpolizei (FBI), James Comey, die Öffentlichkeit davon in Kenntnis gesetzt, dass der mächtigste Mann des Westens einerseits ein moralisch zutiefst verkommenes Subjekt sei, andererseits über den soliden Erfahrungsschatz eines Mafiabosses verfüge, was aber - das sagte Comey nicht - bei der Begegnung auf Augenhöhe mit Russlands Putin nur von Vorteil sein kann. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika konterte routiniert mit den üblichen Beleidigungen (eben dem besagten "Drecksack"), verzichtete allerdings einstweilen noch auf einen Präzisionsschlag mit smarten Marschflugkörpern gegen das Wohnhaus des geschassten FBI-Führers.
Doch zurück vom Oval Office in den Pfarrsaal von St. Christoph in Friedrichshofen, wo FBI-Sprecher Niedermeier am heutigen Mittwochabend die Ermittlungen wieder aufnimmt und seine Mitglieder zur Versammlung einbestellt. Der pensionierte Lehrer (68) gilt bereits seit Peter Schnells Zeiten als permanente Bedrohung der CSU-Westflanke und hat es auf dem zweiten Bildungsweg vom außer- zusätzlich auch zum innerparlamentarischen Oppositionspolitiker gebracht. Sein Stadtratsmandat für die BGI dürfte ihm so leicht niemand streitig machen. Und die Stadtbaurätin, das ist keine zu gewagte Prognose, könnte auch nach der Kommunalwahl 2020 noch viel Freude mit dem streitbaren Basisdemokraten haben.

Da kann die Regierungspartei von Glück sagen, dass wenigstens Gerolfing fest in christlich-sozialer Hand ist. Dort befehligt seit 27 Jahren ununterbrochen mit Hans-Jürgen Binner nicht nur der dienstälteste Vorsitzende den CSU-Ortsverband des amtierenden Bundesinnenministers, sondern praktischerweise auch gleich den zuständigen Bezirksausschuss West.