(tsk)
Stadtgeflüster vom 15. Februar 2018

14.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr

"Wenn Sie reden, höre ich oft ,Schlagen Sie mich ins Gesicht', aber für gewöhnlich nur als Subtext." Was in diesen Tagen auch als normaler Beitrag im Stadtrat durchgehen könnte, stammt in Wahrheit aus dem Mund von Dr. John H. Watson, dem treuen Freund des fiktiven Meisterdetektivs Sherlock Holmes, der seinem Ärger über den doch recht speziellen Menschen (Holmes: "Das liegt doch auf der Hand. Nicht" Dr. Watson: "Also für mich keineswegs!" Holmes: "Oh Gott! Wie ist das mit so komischen kleinen Gehirnen? Das muss doch langweilig sein!") manchmal etwas Luft verschaffen muss.

Sicher hätte es keines Genies wie Holmes bedurft, um neulich den Urheber des "Deppenhaufen"-Satzes zu ermitteln - aber man hätte ihn natürlich trotzdem einladen können, amüsant wären seine Schlussfolgerungen sicher gewesen. Und wer weiß, vielleicht hätte Holmes Bürgermeister Albert Wittmann am Ende sogar zugestimmt.

Die Helden der umjubelten BBC-Serie waren wohl noch nie in der Schanz, es sei denn der Ex-Soldat Watson hätte mal bei einem Besuch der deutschen Kameraden in der Pionierkaserne vorbeigeschaut. Aber immerhin kennt zumindest Sherlock Holmes Ingolstadt, wie wir seit Kurzem wissen. Beim Durchzappen durch das Fernsehprogramm sind wir nämlich fasziniert bei der Folge "Die Hunde von Baskerville" hängen geblieben. Sherlock Holmes steckte gerade mittendrin in einer Assoziationskette rund um die Begriffe "Liberty" und "IN" - und dann erschien auf dem Bildschirm doch tatsächlich "Ingolstadt" (Foto). Doch er verwarf den Begriff gleich wieder und kam zum Schluss, dass das böse und geheime Projekt "H.O.U.N.D. eher in Liberty, Indiana angesiedelt sein müsse. Die Folge war schon ein bisschen älter, sie wurde vor dem Klinikums-, dem Abgas und dem Bistumsskandal gedreht. Würde sie jetzt spielen, hätte der Detektiv wohl ein bisschen länger Ingolstadt als Hort des Bösen im Verdacht gehabt.