Keiner hat es gewusst. Die Stadt, vor allem die großstädtische Parkraumüberwachung, kann auch großherzig. So haben Stadt und Überwachung ihr Füllhorn am Samstag großzügig ausgeschüttet.
Wo sonst die Kontrolle – am besten mit versteinerter und strafender Miene – dominiert, agierten Stadt und Überwachung dieses Mal mit unerwarteter Freigiebigkeit. Aber woher kommt diese Wandlung? Wo sonst schon auch mal wenige Minuten nach dem Ablauf des Parkscheins ein roter Zettel am Scheibenwischer bedeutet: Trinken Sie diese Woche fünf Cappuccino weniger, schon haben Sie ihren Etat wieder ausgeglichen.
Und in dieser Stadt gibt es eine Freistunde? Unglaublich, aber wir freuen uns. Viele Autofahrerrinnen und Autofahrer müssen, nein dürfen nun umdenken. Samstags werfen wir 1,50 Euro in die Parkuhr und lassen unser Auto mit bestem Gewissen zwei Stunden stehen. Shopping und Kaffeebesuch ohne zeitlichen Stress.
Das ist ja fast so cool wie die „Semmeltaste“ im benachbarten Neuburg, die nicht nur 20 mickrige Minuten freigibt. Aber wir fragen uns dennoch: Wieso durften wir am Samstag in der Spitalstraße stehen.
Niederschmetternde Selbstdiagnose: Wahrscheinlich war der Automat kaputt. Sicher gibt es wegen des hässlich eingehausten Technischen Rathauses eine Ermäßigung. Unser Zwickel war so schwer, dass er mehr Zeit ausgelöst hat.
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Doch dann die Erkenntnis: Die Stadt sagt danke, dass wir die Innenstadt beleben. Genau so ist es. Was? Zeitumstellung? Wer sagt denn sowas? Die Uhren wurden im Automaten schon am Samstag umgestellt? Es war vielleicht ein Versehen? Ach was. Immer diese Miesepeter. Nicht im freigiebigen Ingolstadt.
Wir freuen uns auf den kommenden Samstag. Zwei Stunden für 1,50 Euro. Danke liebe Stadt, danke lieber OB, danke liebe Parkraumüberwachung. Wir lieben Euch und parken nächsten Samstag wieder in der Spitalstraße.
