Es hatte sich nicht wirklich angedeutet. Als beim Duell der U 21-Mannschaften des FC Ingolstadt und des SSV Jahn Regensburg die Nachspielzeit anbrach, hatten sich die meisten wohl schon mit einer Nullnummer abgefunden. Doch dann reichte ein Kontakt, ein Elfmeterpfiff – und plötzlich standen die Jungschanzer als Sieger da. Der späte 1:0 (0:0)-Sieg war bereits der zweite in Folge dieser Art.
„Es war auch in der Vorbereitung mal eine Zeit lang so, dass wir die engen Spiele immer noch gezogen haben. Insgesamt, wenn man die Spielanteile heute sieht, geht der Sieg in Ordnung“, meinte FCI-Coach Patrick Schönfeld. In der Vorwoche, beim 1:0-Erfolg gegen den Würzburger FV, hatte es bis zur 88. Minute gedauert, ehe Aurel Kuqanaj das Team mit seinem späten Treffer erlöste. Am Samstag fiel die Entscheidung sogar erst in der ersten Minute der Nachspielzeit – bei den Schanzern braucht man derzeit gute Nerven.
Es wäre aber sicherlich auch nicht vollkommen ungerechtfertigt gewesen, wenn am Ende beide Teams einen Punkt mit nach Hause genommen hätten. Die Schanzer waren zwar über weite Strecken des Spiels die tonangebende Mannschaft, viel Zählbares konnten sie aus ihrer Feldüberlegenheit aber nicht schlagen. „Wir hatten wenig Tiefe im Spiel. Wir hatten viele Zocker vorne, die in der ersten Halbzeit geil gespielt haben, aber beim letzten Pass wurde immer nochmal quergespielt, anstatt mal zu schießen oder zu flanken“, analysierte Schönfeld.
So war das NLZ-Duell zwar für Bayernliga-Verhältnisse ein sehenswertes Spiel, aber eben auch ein sehr chancenarmes. Aufseiten der Gastgeber dauerte es bis zur 37. Minute, ehe ihnen ein erster ernstzunehmender Abschluss gelang: Kuqanaj hatte Gegenspieler Henrik Heid im Strafraum aussteigen lassen, sein Schuss rauschte aber knapp am rechten Torpfosten vorbei. Die beiden weiteren Versuche von Berkay Öztürk (41.) und Johann Chirinos per direkt getretenem Freistoß (45.+1) wären normalerweise nicht der Rede wert, bei diesem Spiel landeten sie aber schon auf der Highlight-Liste.
Rückkehrer Souleymane mit entscheidender Aktion
Nach dem Seitenwechsel war zunächst Regensburg die bessere Mannschaft. Jakob Seibold hatte gleich zwei Chancen, doch einmal schoss er aus kurzer Distanz über das Tor (49.) und einmal schlenzte er den Ball aus rund 16 Metern drüber (56.). Nach gut einer Stunde übernahm Ingolstadt wieder mehr und mehr das Zepter. Die beste Chance vergab dann abermals Kuqanaj, der aus fünf Metern an Jahn-Keeper Oskar Preil scheiterte (79.). Nach seinem erlösenden Treffer in der Vorwoche fehlte dem 19-Jährigen dieses Mal das nötige Quäntchen Glück.
Schließlich erzwang ausgerechnet der nach seiner Verletzung zurückgekehrte Said Souleymane mit einem Powerdribbling die Entscheidung: Als er in den Strafraum eindrang, wurde er von seinem Gegenspieler zu Fall gebracht, Schiedsrichter Xaver Fabisch zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ersatzkapitän Valentin Hoti mit der Ruhe eines 50-maligen Nationalspielers zum 1:0-Siegtreffer (90.+1).
Nach drei Siegen am Stück wartet auf den FCI in der Englischen Woche nun die schwerste aller möglichen Prüfungen: Am Mittwoch (19 Uhr) müssen die Schanzer auswärts bei Tabellenführer ATSV Erlangen antreten. Coach Schönfeld weiß, was da auf seine Jungs wartet: „Die spielen gefühlt in ihrer eigenen Liga. Das wird eine brutale Herausforderung für uns, die die Jungs hoffentlich annehmen. Ich freue mich auf das Spiel.“
DK
FC Ingolstadt II: Dehler – Agostinelli, Pollack, Lechner, Pestel (84. Souleymane) – Kuqanaj, Gül (90.+3. Ackermann), Hoti, Chirinos (66. Atak) – Sekulovic (78. Klanac), Öztürk (72. Osei Tutu).
Tor: 1:0 Hoti (90.+1/Foulelfmeter). – Schiedsrichter: Fabisch (Seehausen). – Zuschauer: 70.
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