Geselliger Abend
SPD Kösching lädt zum Starkbierfest mit Fastenpredigt

26.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:27 Uhr

O’zapft is: Ehrengast Christian Scharpf (5. von links) stößt nach dem Fassanstich mit den Genossinnen und Genossen aus Kösching und dem Unterbezirk – darunter auch die Erste Bürgermeisterin von Gaimersheim, Andrea Mickel (rechts neben dem OB) – auf das 26. Starkbierfest an. Fotos: Brandl

Drei Jahre mussten die Genossinnen und Genossen im SPD-Unterbezirk Eichstätt und im Ortsverein Kösching pandemiebedingt ausharren, bis sie endlich wieder die Maßkrüge anheben konnten.

Anlässlich des 26. Starkbierfestes am Samstag im vollbesetzten Saal des Gasthofs Amberger stemmten sie die Krüge freilich gleich mehrfach für ein geselliges Prosit der Gemütlichkeit vergnügt in die Höhe.

Offenbar beseelt von der hervorragenden Stimmung im Saal und womöglich auch von dem einen oder anderen Schlückchen des süffigen Gerstensafts, ließ sich die versammelte SPD-Riege später am Abend sogar zu einem inbrünstig vorgetragenen „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ hinreißen, nachdem Bruder Barnabas gegen Ende der traditionellen Fastenpredigt vom Podium aus den Ton vorgegeben hatte.

Zunächst stand am Beginn der geselligen Zusammenkunft die Begrüßung der Gäste, darunter die Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl, und des Ehrengastes, Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD). Er sei kein Bergsteiger, dafür aber ein Langstreckenschwimmer, kündigte Festorganisator Wolfgang Schilling den OB an. Vom Ingolstädter Rathaus aus sei er heute quasi schwimmend auf die rote Insel im schwarzem Meer gekommen, scherzte er. Hintergrund der Pointe: Scharpf, so war von Schilling später zu hören, habe während seiner politischen Laufbahn bisher noch nie den Nockherberg in München erklommen. Sprich, er wohnte demzufolge noch nie der traditionellen Starkbierprobe in der Landeshauptstadt bei.

Bruder Barnabas bald ein Köschinger Roter?



In Kösching allerdings wurde er sogleich voll in die Pflicht genommen, denn der OB zapfte das erste Fass Freibier an, das die Wirtsfamilie traditionell wieder gestiftet hatte. Fünf Schläge benötigte Scharpf für den Anstich, und eine kleine Menge Bier ging dabei daneben. Freibier gab es trotzdem noch für alle, so dass sich Scharpf mit den Parteifreunden aus der Nachbarschaft mit gefüllten Maßkrügen zum Gruppenbild in Szene setzen konnte.

SPD-Ortsvorsitzender Dieter Betz hatte das Vergnügen, Fastenprediger Bruder Barnabas alias Manfred Schuhmann anzukündigen. Seit 1994 bekleide der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete diese Rolle nun. Da sei es doch an der Zeit, ihn zum Ortsverein nach Kösching umzumelden, fand Betz, und der Saal quittierte die Idee mit viel Beifall. Schuhmann schien dem Vorschlag nicht abgeneigt zu sein, hob er Kösching anfänglich in seiner Predigt doch auf die Liste der 100 Orte, die man besucht haben sollte, bevor man stirbt.

Seine Rede würzte er mit vielen heiteren Anekdoten aus dem Nähkästchen der Köschinger SPD, und sorgte so für zahlreiche herzhafte Lacher im Saal. Freilich nutzte Schuhmann seinen Auftritt auch, um auf die vielen Jahre Derblecken zurückzuschauen und mit einem Augenzwinkern an so manchen Ehrengast aus hohen SPD-Kreisen zu erinnern, die den Markt zu dem Anlass schon besucht hatten. Als er später SPD-Mitglied Sven John auf die Bühne bat und ihn aufforderte, einen Witz zu erzählen, wie es aus seinem Munde beim Fassanstich sonst gute Tradition ist, brüllte der Saal anschließend vor Lachen: John erzählte in der für ihn typischen Art von einem Gespräch mit seinem Friseur und einem buchstäblich haarigen Besuch im Kanzleramt bei Olaf Scholz.

OB Scharpf nimmt die CSU ins Visier



Auch Scharpf sprach zu den Besuchern. Er nutzte seine Rede unter anderem für eine politische Abrechnung mit der CSU im Ingolstädter Stadtrat. Scharpf kritisierte den Investitionsstau in Ingolstadt, für den er die Vorgängerregierung in der Verantwortung sieht sowie die allgemeine Überbürokratisierung als Hemmschuh für den raschen Fortgang wichtiger kommunaler Projekte. Er warnte außerdem vor dem zunehmenden Rechtspopulismus in vielen Ländern Europas. Er sei die größte Herausforderung für die Demokratie seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte er. Die SPD-geführte Bundesregierung lobte er für ihre in Kriegszeiten besonnene und verantwortungsvolle Politik.

Für den musikalischen Rahmen des Abends sorgte die Dunsdorfer Straßlmusi.