Während der Bayerischen Theatertage verwandelte sich am Montag, 10. Juni das Theaterzelt in einen lebendigen Schauplatz des Sommerfestes des Café International.
Neben dem Fest bietet das Café jeden Montag und Mittwoch einen Begegnungsort für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im Stadttheater an.
Die treibenden Kräfte hinter diesem Projekt sind die Integrationslotsinnen der Stadt, Barbara Blumenwitz und Angela Nürbauer sowie Elena Svitlichna, Julia Pöppich und Konstantina Gioti vom Stadttheater Ingolstadt.
In einem Interview gibt das Team Einblicke in das bunte Treiben des Cafés.
Liebes Team des Café International, das Café wurde 2016 eröffnet. Welche Intention stand hinter der Eröffnung?
Café International Team: Das Ziel war und ist es, eine Begegnungsstätte für Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund zu schaffen. Damals war es vor allem für Geflüchtete gedacht.
Die Initiative ging hauptsächlich vom Stadttheater Ingolstadt und seinem Intendanten Knut Weber aus. Als Kooperationspartner trat das Amt für Soziales und die Cantina International hinzu.
Welche Entwicklungen konnten Sie über die acht Jahre wahrnehmen?
Team: Anfangs war das Café primär ein Lerncafé. Geflüchtete und Ehrenamtliche kamen damals zusammen, um Deutsch zu lernen. Im Laufe der Jahre hat sich das Café zu einem Begegnungsort etabliert.
Immer mehr Menschen kommen hinzu, darunter viele Neuzugewanderte, die nicht unbedingt Geflüchtete sind. Gleichzeitig hat sich das ehrenamtliche Engagement gesteigert. Insgesamt ist das alles eine tolle Entwicklung.
Da sich das Café von einem reinen Lernort auch mehr zu einem Begegnungsort entwickelt, haben sich die Veranstaltungsformate mit verändert?
Team: Zu den wöchentlichen Treffen organisieren wir einmal im Monat ein Spezial. Das sind Events, die über das Deutschlernen hinausgehen sollen.
Die Gäste sollen nicht nur die Sprache, sondern auch die Stadt näher kennenlernen. Dafür haben wir beispielsweise ein Museum besucht, Picknicks organisiert, Workshops mit dem Theater oder Stadtführungen durchgeführt.
Es ist auch geplant, den Kontakt zu lokalen Institutionen, wie Sportvereinen, zu vertiefen.
Was sind die typischen Tätigkeiten, die man montags und mittwochs unternimmt, also außerhalb von dem monatlichen Spezial?
Team: Im Café richten wir Lerntische mit verschiedenen Deutschniveaus ein, an denen die Gäste sich zum Lernen setzen. Als Ansprechperson begrüße ich [Elena Svitlichna] die Gäste und erkläre, an welchem Tisch sich Personen mit ihrem Sprachniveau befinden.
Dann führe ich sie zu dem Tisch. Dort sitzen auch die Ehrenamtlichen, die mit den Gästen dann Deutsch lernen.
Das Café ist auch Anlaufstelle für Ratsuchende. Was sind Themen, die Ratsuchende aktuell beschäftigen?
Team: Es holen sich vor allem diejenigen einen Rat, die erst seit Kurzem hier leben.
Oft sind es bürokratische Angelegenheiten. Auch die Arbeitssuche ist ein Thema, bei dem die Gäste sich gerne untereinander austauschen und Rat einholen.
Da ist es immer schön zu sehen, wenn Gäste, die schon länger hier sind, ihre Erfahrungen teilen.
Was würden Sie Menschen raten, die Interesse haben zu kommen, sich aber noch nicht ganz trauen?
Team: Ein erster Schritt wäre, den Weg über uns, die Integrationslotsinnen , zu gehen. Wir können einen Termin ausmachen, bei dem wir gemeinsam das Café besuchen.
Sonst haben wir hilfsbereite Ehrenamtliche und tolle Gäste hier, die gerne unterstützen.
Und als jemand, der sich ehrenamtlich engagieren will. Was wäre hier der Weg?
Team: Hier verläuft der Weg genauso. Wir lernen die neuen Engagierten gerne erst mal kennen und erklären, was sie im Café erwartet. Wenn dann weiterhin Interesse besteht, gehen wir zusammen ins Café und zeigen ihnen alles.
Von Julia Sergienko
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