A-Klassen 2 und 3 Donau/Isar
So wird Vohburg selbst zum Titelkandidat: Spitzenreiter lässt Aufstiegsanwärter Karlshuld mit 3:0 abblitzen

27.08.2024 | Stand 27.08.2024, 16:25 Uhr |

Entwischt: DJK-Kapitän Andreas Bierschneider (links) läuft MBB SG-Akteur Emre Erbas davon. Am Ende haben die Ingolstädter klar die Nase vorne. Foto: kuk

Vier Spiele, vier Siege: Der TV Vohburg hat seine Serie in der A-Klasse 3 unbeirrt fortgesetzt. Im Spitzenspiel gegen den Aufstiegsfavoriten SV Karlshuld behielten die Blau-Roten überraschend deutlich mit 3:0 die Oberhand. Kreisklassen-Absteiger DJK Ingolstadt schaffte nach punktlosem Saisonstart den Turnaround und fertigte die MBB SG Manching mit 5:1 ab. In der A-Klasse 2 feierte der TSV Mailing-Feldkirchen seinen ersten Sieg. Gegner ST Kraiberg ziert nach der vierten Niederlage weiter das Tabellenende. Während der MTV Ingolstadt seine schwere Auswärtshürde mit einem 4:2 beim VfB Friedrichshofen meisterte, musste der bislang noch ungeschlagene FC Hepberg eine 1:3-Heimschlappe gegen den FC Nassenfels hinnehmen.

A-KLASSE 2:
VfB Friedrichshofen - MTV Ingolstadt 2:4 (0:2): Zweiter Sieg im erst zweiten Saisonspiel für den MTV. Die Lila-Weißen erwischten einen guten Start und gingen nach einem langen Ball von Deniz Aydin durch Torjäger Andrii Sapunov in Führung (6.). Nur zehn Minuten später hatten die Gastgeber Pech, als VfB-Keeper Tim Berthold bei einem Klärungsversuch Daniel Arzer anschoss, von dem der Ball ins eigene Tor prallte. „Wir haben nur schwer ins Spiel gefunden und uns vom MTV einlullen lassen. Die Gäste waren effektiv vor dem Tor, während bei uns die Chancenverwertung das große Manko ist“, ärgerte sich Friedrichshofens Trainer Florian Daum. Beide Teams spielten nach vorne und hatten Tormöglichkeiten. Kurz nach dem Seitenwechsel fiel der Anschlusstreffer. Der eingewechselte Tobias Reuthlinger verwertete ein schönes Zuspiel (47.). Die Begegnung war nun offen und die Heimelf drückte auf den Ausgleich. Für die kalte Dusche sorgte dann Aydin, der eine Ablage aus 20 Metern unhaltbar ins Eck schlenzte (60.). Die Schwarz-Weißen gaben sich zu keinem Zeitpunkt geschlagen und kamen durch Dominik Schwendl nach einem Eckball erneut heran (66.). Für die Entscheidung sorgte schließlich Alejandro Lopez Alonso, der einen Konter in der 82. Minute erfolgreich zum 4:2 Endstand abschloss. „Der VfB blieb zwar immer dran, aber es war ein verdienter Sieg. Wir waren spielerisch stärker und hatten die besseren Chancen“, sagte MTV-Abteilungsleiter Ivan Covic.
TSV Mailing-Feldkirchen - ST Kraiberg 4:1 (3:0): „Wir haben endlich die ersten drei Punkte eingefahren und vor allem im ersten Durchgang eine sehr gute Leistung gezeigt. Wir waren klar besser und haben verdient gewonnen“, freute sich Mailings Spielertrainer Lukas Haas-Christensen. Johannes Okorafor setzte nach einem vom Torhüter abgewehrten Freistoß am schnellsten nach und brachte die Heimelf in Führung (17.). Danach war es Rafael Teubert, der nach jeweils schön vorgetragenen Spielzügen einen Doppelpack schnürte (36., 45.). Mit der sicheren Führung im Rücken schalteten die Mailinger einen Gang zurück und mussten durch Murat Yarar den Anschlusstreffer hinnehmen (75.). In einer von vielen Unterbrechungen geprägten zweiten Halbzeit war es schließlich Felix Gottschall, der kurz vor Schluss den 4:1-Endstand herstellte (90.). „Wir mussten stark ersatzgeschwächt antreten. Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren“, sagte Kraibergs Coach Yasin Sinoglu.
SV Kasing II - SC Irgertsheim 0:3 (0:2): „Das eine oder andere Tor mehr hätten wir machen müssen. Unsere Defensive war heute kaum gefordert. Jetzt heißt es dranbleiben“, lautete die Vorgabe von SCI-Spielertrainer Deniz Tasgin. Bereits nach zwei Minuten spielte Sebastian Hackner einen Ball gekonnt in die Tiefe zu Erhard Koppenhofer, der zum 0:1 traf. Die Gäste blieben spielbestimmend, es dauerte jedoch bis zur 45. Minute, ehe erneut Koppenhofer, diesmal von Maximilian Liebold in Szene gesetzt, den 0:2-Halbzeitstand besorgte. Auch im zweiten Durchgang das gleiche Bild. Der SV Kasing war weiter bemüht, die Angriffsversuche blieben aber zumeist im Ansatz stecken. Nach einer guten Stunde tankte sich Matthias Bausch auf der rechten Seite durch. Seine Flanke verwertete Kapitän Louis Habermeier zum 3:0-Endstand (65.). „Mit dem frühen Gegentor war unser Matchplan über den Haufen geworfen. Wir haben zwar nicht aufgesteckt, es hat aber die Durchschlagskraft gefehlt. Ein verdienter Sieg für Irgertsheim“, sagte Kasings Spielertrainer Daniel Glotz.
FC Hepberg - FC Nassenfels 1:2 (0:2): „Wir haben das Spiel klar dominiert, während Hepberg auf Konter lauerte. Im ersten Durchgang ließen wir praktisch keine Chance zu“, äußerte sich der Nassenfelser Abteilungsleiter Matthias Stark zufrieden. Nach einer gelungenen Kombination auf der rechten Angriffsseite und klugem Rückpass verwertete Thomas Böhm das Zuspiel zur Gästeführung (23.). Kurz vor der Halbzeit legten die Lila-Weißen nach. Martin Böhm verwertete einen Ball in die Schnittstelle zum 2:0 (40.). Auch im zweiten Durchgang hatte der FCN beste Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen. Dreimal liefen die Angreifer alleine auf FCH-Keeper Farug Lawal zu, scheiterten jedoch am Torgehäuse und am Schlussmann. Nach einem Ballgewinn am gegnerischen Strafraum kam die Heimelf in der Nachspielzeit durch Daniel Wurm noch zum 2:1. „Eine katastrophale erste Halbzeit meiner Mannschaft. Fehlpässe über Fehlpässe. Wir waren ohne Herz auf dem Platz. Unser Tor kam zu spät“, sagte ein enttäuschter FCH-Trainer Marian Zolneczko.

A-KLASSE 3:
TSV Reichertshofen - SV Ernsgaden 3:0 (2:0): „Ein verdienter Sieg für Reichertshofen. Zweikampfverhalten und defensive Kompaktheit waren bei uns zwar in Ordnung, allerdings bekamen wir kaum Zugriff auf das Spiel. Fußballerisch haben wir enttäuscht“, analysierte Ernsgadens Trainer Martin Kalemba. Die ersten Minuten gehörten den Gästen, ehe die Heimelf besser ins Spiel kam und durch Lukas Gmelch mit einem Distanzschuss in Führung ging (21.). Noch vor dem Wechsel erhöhte Beyazit Bulut auf 2:0. Die Gäste ergriffen nach der Pause nochmals die Initiative, für den Anschlusstreffer reichte es jedoch nicht. Efe Bulut per Freistoß (Kalemba: „haltbar“) markierte bereits in der 56. Minute den Endstand. „Wir haben nach Startschwierigkeiten den Kampf angenommen. Ein sehr wichtiger Sieg im Hinblick auf die noch schweren Nachholspiele“, sagte TSV-Coach Sebastian Wirthschaft.
DJK Ingolstadt - MBB SG Manching 5:1 (3:1): „Ich bin froh, dass wir uns endlich belohnt haben und der erste Sieg unter Dach und Fach ist“, war DJK-Coach Roman Blok nach dem klaren 5:1-Erfolg erleichtert. Während die Gäste schwer ins Spiel fanden, dominierte die DJK vom Anpfiff weg und ging früh in Führung. Erik Maricic stand nach einem Eckball goldrichtig (4.). Etwas überraschend folgte der Ausgleich für die SG. Selim Dinler veredelte ein schönes Zuspiel von Ali Erbas (19.). Die DJK schüttelte sich kurz und spielte – meist über die Flügel vorgetragen – weiter variabel nach vorne. Moritz Friedl mit einem Abstauber und Tom Staudenmeyer nach schöner Einzelleistung sorgten für den 3:1-Pausenstand. Am Spielverlauf änderte sich auch im zweiten Durchgang wenig. Glen Bajer mit einem direkt verwandelten Freistoß (75.) und Tom Lindlmaier nach einer schönen Kombination (80.) sorgten für den 5:1 Endstand. „Die DJK war bissiger. Bei uns waren zuletzt viele Spieler im Urlaub und wir konnten kaum trainieren. Wir müssen schauen, dass wir durch hartes Training wieder auf ein konkurrenzfähiges Level kommen. Bis dahin wird die junge Mannschaft noch Lehrgeld zahlen“, erwartet MBB-Coach Ali Erbas eine schwierige Phase.
SV Hundszell II - SV Haunwöhr3:4 (1:3): Der SV Hundszell erwischte im Südwest-Derby den besseren Start. Michael Eberls nicht unhaltbarer Schuss landete zum 1:0 im Netz (1.). Ein Torwartfehler auf der anderen Seite ermöglichte den favorisierten Gästen den Ausgleich (25.). Manuel Amon nahm das Geschenk gerne an. „Der Ausgleich hat uns bis zur Halbzeit aus der Bahn geworfen. Im zweiten Durchgang kamen wir nochmal zurück, den Rückstand zum 3:4 konnten wir allerdings nicht mehr wettmachen“, sagte Hundszells Trainer Fabian Sebald. Haunwöhr legte nach dem 1:1 sofort nach. Kapitän Matthias Ott passte zu Ibo Miller, der mit einem Traumtor aus gut 20 Metern die Gästeführung erzielte (27.). Dem 1:3 ging eine Freistoßflanke voraus, die Leonid Pfefferkorn per Kopf ins eigene Tor verlängerte (33.). Hundszell kam nach dem Seitenwechsel noch einmal zurück. Nach schönem Steckpass erzielte Luca Falkner das 2:3 (47.). Die Heimelf blieb am Drücker und glich durch den zweiten Treffer von Eberl per Foulelfmeter zum 3:3 aus (63.). In einem insgesamt fairen Derby entschied erneut ein Elfmeter die Begegnung. Ott sorgte nach Foul an Amon für die Entscheidung. „Ich bin super stolz auf die Jungs. Nach dem Rückstand sind wir schnell zurückgekommen, haben das Spiel gedreht und bis zum Ende an den Sieg geglaubt“, freute sich Gästecoach Maikl Winter.
TV Vohburg SV Karlshuld 3:0 (1:0): Der TV Vohburg ist aktuell nicht zu stoppen. Mit einem deutlichen 3:0 fertigte der Tabellenführer den Aufstiegsfavoriten aus Karlshuld ab. „Heute war es auch eine Einstellungssache. Wir waren ideenlos und hatten so gut wie keine Torchance. Vohburg war extrem effektiv. Jetzt heißt es Mund abwischen und weiter geht‘s“, analysierte Dominik Berchermeier, Sportlicher Leiter des SVK. Die Hausherren, die ohne Torjäger Ivo Karlovic auskommen mussten, waren bestens eingestellt. Alexander Lir eroberte im Angriffspressing das Leder und passte auf Manuel Graswald, der Karlshulds Keeper Philipp Röckl mit seinem Flachschuss keine Chance ließ (23.). Der TV war auch nach dem Wechsel das zweikampfstärkere Team. Im Anschluss an einen Lir-Eckball köpfte Christian Probst das vorentscheidende 2:0 (58.). Berchermeiers Rettungsaktion kam zu spät. Nur sechs Minuten später tanzte Philipp Stang bei einem Gegenstoß fünf Mösler aus und passte auf Graswald, der den Ball über den herauseilenden Keeper chippte, so dass Stang keine Mühe hatte, zum 3:0-Endstand einzuschieben. Aufgrund zweier Zeitstrafen musste die Heimelf die Begegnung mit neun Spielern beenden. „Wahnsinn, was die Jungs heute geleistet haben. Wir waren fokussiert. Wir denken weiter von Spiel zu Spiel. Auch für uns wird der Dämpfer kommen“, will TV-Spielertrainer Thomas Thaleder vom Thema Aufstieg nichts wissen.

kuk



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