Trauergottesdienst am Dienstag
„Versprühte immer Lebenslust“: Zum Tod von FCI-Pressesprecherin Sabrina Fritsche

18.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:06 Uhr

Als erste Frau stand Sabrina Fritsche an der Spitze des 1. FC Beilngries. Foto: Nusko

Nicht nur in ihrem Heimatort Beilngries wird um Sabrina Fritsche, die am 7. Juli nach schwerer Krankheit im Alter von 41 Jahren gestorben ist, getrauert. Der Trauergottesdienst findet am kommenden Dienstag um 19 Uhr in der Bühlkirche St. Lucia in Beilngries statt.

Fritsche leistete in der Anfangszeit des 2004 gegründeten FC Ingolstadt 04 „wertvolle Aufbauarbeit in der Presse- und Medienarbeit des jungen Vereins“, heißt es in einem Nachruf auf der Homepage des Drittligisten.

Franz Spitzauer war beim FCI ein Mann der ersten Stunde. Bis Juli 2020 war der gebürtige Geisenfelder beim Verein tätig, die letzten elf Jahre als Geschäftsführer. Es sei eine bewusste gemeinsame Entscheidung von ihm und dem damaligen Sportdirektor Harald Gärtner gewesen, der damals 26-Jährigen das Vertrauen zu schenken und sie zur Pressesprecherin des Vereins zu ernennen. Von 2007 bis 2009 hatte Fritsche diese Position inne. „Sie trieb das Merchandising voran, unter ihrer Amtszeit erschien das erste Fanmagazin“, erinnert sich Spitzauer. 2008 gelang der erstmalige Aufstieg in die 2. Bundesliga, das Arbeitspensum wurde umfangreicher. „Sabrina hatte keine Angst, neue Aufgaben anzugehen. Sie hatte eine ruhige Art und wurde nur selten nervös. Ich habe es immer genossen, mit ihr zu arbeiten“, sagt der 58-Jährige, der damals ihr Vorgesetzter war.

„Sehr schwer, passende Worte zu finden“

Steffen Wohlfarth gehörte seinerzeit dem Profikader des FC Ingolstadt an. Von 2006 bis Ende 2010 ging er für die Schanzer auf Torejagd. „Mir fällt es sehr schwer, passende Worte zu finden“, sagt der 38-Jährige. „Ich hatte bis zum letzten Tag sehr viel Kontakt zu ihr. Sie stand mir immer als sehr gute Freundin zur Seite“. Seit neun Jahren lebt Wohlfarth in Ravensburg und hospitiert derzeit bei der U19 des VfB Stuttgart.

Sabrina Fritsche verließ 2009 den FCI auf eigenen Wunsch hin, blieb dem Verein aber verbunden. Vor etwa drei Jahren hätte man sogar überlegt, „noch einmal etwas zusammen zu machen“, sagt Spitzauer. Fritsche sollte in Sachen Unternehmensentwicklung erneut in den Verein eingebunden werden. Das hätte sich zerschlagen, weil der Klub damals bereits auf dem absteigenden Ast war – 2020 folgte der bittere Gang in die 3. Liga.

Sabrina Fritsche engagierte sich stattdessen bei ihrem Heimatverein und stand seit Mai 2019 an der Spitze des 1. FC Beilngries – als erste Frau in der über 100-jährigen Geschichte des Vereins. Realisiert wurde unter ihrer Ägide der für die Nachwuchsarbeit wichtige Bau einer Soccer-Arena auf dem Gelände des Altmühlstadions. Am 26. Juni setzte sie noch ein Projekt um, das ihr am Herzen lag: die Gründung einer Tanzsportabteilung beim 1. FC Beilngries.

In der regionalen Politik engagiert

Engagiert war Fritsche auch in der regionalen Politik. Ihr Weg führte sie von der Jungen Union über den Beilngrieser CSU-Ortsverband bis hin zu deren Eichstätter Kreisverband, wo sie eine der stellvertretenden Vorsitzenden war. Im Frühjahr 2020 wurde sie in den Eichstätter Kreistag gewählt, bis sie ihr Amt im Oktober vergangenen Jahres krankheitsbedingt niederlegte.

„Sie versprühte immer eine Lebenslust“, erinnert sich Spitzauer. „Es war nicht ein schlechter Tag mit ihr.“ Sabrina Fritsche hinterlässt ihren Mann Robin und zwei Kinder im Alter von sieben und elf Jahren. Der Trauergottesdienst findet am kommenden Dienstag um 19 Uhr in der Bühlkirche St. Lucia in Beilngries statt.