Angeführt vom überragenden Sebastian Grönning hat der FC Ingolstadt am Sonntag seine Ungeschlagen-Serie ausgebaut: Durch das 4:2 (2:0) gegen den VfL Osnabrück sind die Schanzer seit nun acht Spielen ohne Niederlage und stellten einen Vereinsrekord in der 3. Liga ein, der einst unter Trainer Tomas Oral erreicht worden war.
„Ich freue mich, dass wir gewonnen haben. Wir arbeiten mit unserer Trainerin seit Wochen hart“, meinte Grönning, der den vierten Ingolstädter Heimsieg der Saison durch seinen Dreierpack (20./33./48. Minute) maßgeblich auf den Weg brachte.
Aufgrund neun verletzungsbedingter Ausfälle (kurzfristig musste auch Linksverteidiger Niclas Dühring mit einer Blessur passen) stellte sich die Startelf von FCI-Trainerin Sabrina Wittmann beinahe von alleine auf. Comebacker David Kopacz rückte nach einmonatiger Auszeit wegen einer Sprunggelenksverletzung direkt wieder in die Anfangsformation. Im Angriff startete Youngster Deniz Zeitler neben Grönning.
FCI-Trainerin Wittmann moniert Anfangsphase
Der FCI begann die Partie etwas fahrig – zu fahrig nach dem Geschmack seiner Trainerin. „Wir haben schon den einen oder anderen Ball verloren, wodurch wir gezwungen waren, wieder in die eigene Hälfte zurückzuverteidigen“, monierte Wittmann.
Hier finden Sie den Liveblog zum Spiel: Liveblog: Der FC Ingolstadt gewinnt mit 4:2 gegen den VfL Osnabrück
Doch nach gut 15 Minuten fing sich der FCI: Eine Freistoßflanke Felix Keidels brachte Simon Lorenz per Kopf gefährlich auf das Osnabrücker Tor und zwang Keeper Lukas Jonsson zur Glanztat (17.). Dann schlug Grönning zu: Kopacz hebelte mit einem klugen Pass die VfL-Abwehr aus, der Top-Angreifer des FCI hatte in der Nähe des Fünfmeterraums Zeit zur Ballannahme und schob aus der Drehung links unten zum 1:0 für die Gastgeber ein.
Osnabrück in Ingolstadt nur kurz wach
Durch wütende „Aufwachen! Aufwachen!“-Rufe machten die rund 250 mitgereisten VfL-Fans im Gästeblock ihrem Ärger über die maue Vorstellung ihrer Mannschaft Luft. Und das zeigte kurzfristig Wirkung: Nach einer Ecke musste Marcel Costly per Kopf auf der FCI-Torlinie klären, als Kofi Amoako vom linken Strafraumeck abgezogen hatte (33.).
Doch der FCI konterte – und wie! Grönning schickte Zeitler steil, der zwar an Jonsson scheiterte. Dessen Abwehr landete aber beim Dänen, der aus elf Metern zum 2:0 abstaubte. „Wir haben Zeitlers Schnelligkeit etwas unterschätzt“, zollte VfL-Co-Trainer Tim Danneberg, der den kränkelnden Pit Reimers vertrat, Respekt.
FC Ingolstadt beginnt Durchgang zwei stark
Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs entschieden bis dato extrem effiziente Schanzer die Partie vermeintlich: Grönning schoss nach feinem Hackenpass von Zeitler zum 3:0 ein. Und auch Rückkehrer Kopacz traf, als er eine flache Hereingabe Costlys zum 4:0 vollendete (56.).
Weil die Gastgeber aber zwei Gänge zurückschalteten, kam Osnabrück noch einmal auf und durch Ba-Muaka Simakalas Kopfball (73.) und Dave Gnaases Flachschuss (74.) auf 2:4 heran. „Es hätte ein entspannter Abend werden können“, sagte Wittmann und ärgerte sich über die Leistung ihres Teams in dieser Phase des Spiels.
Relativ entspannt blieb es dennoch, weil kurz nach dem Anschlusstreffer Osnabrücks Timo Beermann FCI-Kapitän Lukas Fröde im Zweikampf völlig übermotiviert umrumpelte und mit der Roten Karte vom Platz flog (75.). Der Rest war Schanzer Schaulaufen.
Mit dem Spiel auf der Bielefelder Alm gegen Arminia beginnt für die Ingolstädter am kommenden Freitag (19 Uhr/Magenta Sport) der heiße Jahresendspurt mit vier Duellen gegen Klubs aus dem vorderen Bereich der Tabelle – zu dem der FCI dank seiner Serie auch wieder gehört.
Statistik
Ingolstadt: Funk - Costly, Cvjetinovic, Lorenz, Keidel - Fröde - Kopacz, Plath, Kanuric (62. Öztürk) - Grönning (90. Decker), Zeitler (62. Borkowski).
Osnabrück: Jonsson - Ajdini, Karademir, Beermann, Gnaase - Amoako (63. Tesche), Kehl (63. Wulff), Simakala, Niehoff (63. Semic) - Müller, Kayo (46. Engelhardt).
Schiedsrichterin: Michel (Mainz). – Tore: 1:0 (20.) Grönning, 2:0 (33.) Grönning, 3:0 (48.) Grönning, 4:0 (56.) Kopacz, 4:1 (73.) Simakala, 4:2 (74.) Gnaase. – Zuschauer: 4819. – Rote Karte: Beermann (Osnabrück/75.) wegen groben Foulspiels.
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