Ingolstadt
Schülerzahlen in der Pflege bleiben niedrig

Klinikums-Geschäftsführer Tiete: „Das Problem sind Schichtdienst, Arbeit am Wochenende und an Feiertagen“

30.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:31 Uhr

In den Pflegeberufen bleiben die Schülerzahlen niedrig. Foto: dpa

Wie kann man Gesundheits- und Pflegeberufe für junge Menschen attraktiver machen? Nach entsprechenden Konzepten fragte Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll in der jüngsten Sitzung des Krankenhauszweckverbandes. Hintergrund der Frage: Die Anmeldezahlen für die Ausbildung in diesen Berufen im vom Zweckverband betriebenen Berufsbildungszentrum (BBZ) bleiben weiter niedrig.

Zum 14. Juli absolvierten hier 108 Schüler eine Ausbildung zum Alten- und Krankenpfleger. 36 machen ihre Ausbildung noch nach altem Recht zu Ende. Seit Januar 2020 ist die Ausbildung für Pflegeberufe generalisiert. Die Bereiche Alten- und Krankenpflege wurden zusammengefasst. Um eine laufende Ausbildung abzuschließen, gibt es Übergangsfristen.

„Das Problem sind Schichtdienst, Arbeit am Wochenende und an Feiertagen“, meinte der medizinische Geschäftsführer des Klinikums, Andreas Tiete, zur Frage Deneke-Stolls. Einen Königsweg, um Menschen in die Pflege zu bringen, gebe es nicht. „Wir müssen das BBZ sichtbarer machen“, meinte Jakob Schäuble (FDP) So dürfe durchaus transparent gemacht werden, was man am Klinikum in der Pflege in einigen Positionen verdient. Personal-Geschäftsführer Nikolai Kranz hob die Ausbildungsvergütung hervor – früher hatte man für noch Schulgeld zahlen müssen. Er will verstärkt auf Social-Media-Marketing setzen. Ergriffene Maßnahmen werden fortgeführt. Während der Coronazeit seien Werbung auf Ausbildungsmessen und Infoveranstaltungen nur eingeschränkt möglich gewesen.

Die größte Anziehungskraft besitze die Schule für Krankenpflegehilfe. Im September soll die neue ATA/OTA-Ausbildung (Anästhesietechnische / Operationstechnische Assistentin) mit 20 Auszubildenden starten. „Die niedrigen Schülerzahlen können zur Reduktion des Ausbildungsbudgets führen“, so die Sitzungsvorlage.

Bezirksrat Ludwig Bayer (FW) fragte nach der Zukunft der Hebammenausbildung in Ingolstadt. Zum Jahresende läuft die Übergangsfrist für die schulische Hebammenausbildung aus. Seit Januar 2020 müssen Hebammen ein Bachelorstudium absolvieren. Man arbeite an einer Zusammenarbeit mit der THI, so Verbandsvorsitzender, OB Christian Scharpf.