Erneut erbeuteten unbekannte Täter in Ingolstadt hohe Bargeldbeträge mit der Betrugsmasche Schockanruf. Am Donnerstagnachmittag waren sie gleich zwei Mal erfolgreich.
Gegen 13 Uhr meldeten sich Unbekannte als Polizeibeamte bei einer 67-jährigen Ingolstädterin und erklärten, ihr Sohn hätte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und könne nur durch die sofortige Zahlung einer Kaution vor einer Haftstrafe bewahrt werden.
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Opfer aus Ingolstadt und Abensberg
Am gleichen Nachmittag wurde eine 61-jährige aus Abensberg (Landkreis Kelheim) angerufen, auch ihr wurde auf dramatische Weise erklärt, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. In diesem Fall ließen die Kriminellen eine Frauenstimme „Hallo Mama“ ins Telefon weinen. Im Nachgang erhielt die Rentnerin den Anruf eines vermeintlichen Staatsanwalts vom Amtsgericht Ingolstadt, der- wie es Masche ist- eine hohe Geldsumme zur Abwendung einer Haftstraße forderte.
Enormer psychischer Druck
In beiden Fällen wurde auf die Opfer ein enormer psychischer Druck ausgeübt, was letztendlich zur Folge hatte, dass beide Damen auf die Forderungen eingingen und zahlten. Die Ingolstädterin übergab am Donnerstagnachmittag gegen 14.15 Uhr einen mittleren vierstelligen Bargeldbetrag in der Kreuzstraße in Ingolstadt an eine unbekannte Abholerin. Die Abensbergerin übergab gegen 16.30 Uhr einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag auf einem Großmarktparkplatz in der Südlichen Ringstraße in Ingolstadt.
Beide geschädigte Frauen beschrieben die Abholerin als etwa 30 bis 35 Jahre alt, schlank. Die Ingolstädterin gab an, dass die Abholerin südländischen Typs war. Die Abensbergerin schrieb der Geldabholerin eher einem osteuropäischen Aussehen zu.
Zeugen, die am gestrigen Nachmittag in der Nähe der oben angegebenen Übergabeörtlichkeiten verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, diese bei der Kriminalpolizei Ingolstadt unter der Telefonnummer 0841-9343-0 zu melden.
Die Betrugsmasche hält nach wie vor an. Die Kriminellen werden weiterhin mit einer hohen Anruffrequenz auf der Suche nach Opfern Bürgerinnen und Bürger kontaktieren, um sie wie oben geschildert, unter Druck zu setzten. Ziel ist es immer, auf kriminelle Art und Weise Bargeld zu erhalten.
Damit nicht auch Sie Opfer eines sogenannten Schockanrufs werden, gibt die Kriminalpolizei folgende Verhaltenstipps:
• Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
•Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste!
•Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an!
•Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
•Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!
•Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!
•Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
•Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!
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