Grossmehring
Rektor Gerd Zettel geht in den Ruhestand

„Wir hom di so gern“: Langjähriger Rektor der Grund- und Mittelschule Großmehring verabschiedet

28.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:38 Uhr
Martin Wallner

Eine Kapitänsmütze bekam Rektor Gerd Zettel zum Abschied von der Grund- und Mittelschule Großmehring. Foto: Wallner

„Aber pfüad di, wir hom di so gern“ sangen 300 Kinder der Grund- und Mittelschule Großmehring auf dem Pausenhof bei der Verabschiedung ihres Rektors Gerd Zettel in den Ruhestand. Von der Konrektorin Steffi Hartl wurde der leidenschaftliche Modellflugzeug-Bauer mit einer Kapitänsmütze ausgestattet und ging so durch das Spalier seiner Schüler.

Als Geschenk erhielt der beliebte Rektor ein „Kartonmodellflugzeug“, beklebt mit allen Klassenfotos. Auch einen Stundenplan mit viel Wellnessprogramm bekam er überreicht. Gerührt bedankte sich Gerd Zettel bei seinen Schülern.

Bei der offiziellen Verabschiedung in der Aula der Schule bezeichnete die erst kürzlich ernannte Eichstätter Schulrätin Heike Bürkl den scheidenden Großmehringer Rektor als „Schulleiter mit Kopf, Herz und Hand“. Seine humorvollen, kritischen Anmerkungen bei Schulleiterkonferenzen werde sie vermissen, bedauerte die Schulrätin. Bürgermeister Rainer Stingl sprach von Zettel als „Vollblutlehrer“, dem der Erhalt der Mittelschule und die Digitalisierung der Großmehringer Schule „immer eine Herzensangelegenheit war“.

Zettels langjähriger Konrektor Edgar Mayer charakterisierte seinen früheren Chef als „faszinierenden Kommunikator“, der stets das Gute im Menschen suchte. Zettels erster Betreuungslehrer in seiner Lehramtsanwärterzeit war der frühere Ingolstädter Schulrat Eduard Rieger. Durch seine Aura habe Zettel stets eine gute Stimmung verbreitet, bestätigte Rieger – was die Gäste, die Zettel persönlich kennen – schon wussten. Mit einer Giraffe verglich die Konrektorin Steffi Hartl ihren Chef: „Großer Überblick und großes Herz!“

Schließlich ließ Zettel selbst mit vielen humorvollen Anekdoten seinen Lebenslauf vor den Augen der Gäste vorüberziehen. Da war der Wandel vom braven, angepassten Grundschüler zum Jugendlichen, der langhaarig und etwas widerspenstiger wurde und manche Flausen im Kopf hatte. Mit 15 Jahren war sein Berufsziel schon klar: Lehrer werden – „und zwar ein besserer als einige, mit denen ich am Gymnasium zu tun hatte“.

Schon vor dem Studium heiratete Zettel seine Petra. Mit Musik- und Nachhilfestunden habe er die Studentenzeit finanziert, wie Zettel erzählte. 14 Jahre war er nach der Lehramtsanwärterzeit in Schrobenhausen und in Manching in achten sowie neunten Klassen tätig, ehe er als Konrektor an die Pestalozzi-Hauptschule wechselte.

Acht Jahre war er Evaluationsteamsprecher und begutachtete 145 Schulen. Eine davon war die Grund- und Mittelschule Großmehring, die ihm so gut gefiel, dass er sich 2014 dort als Rektor bewarb. Seither leitete er die Schule mit dem „besten Lehrerkollegium in Bayern“. „Es war schee mit eich!“ erinnerte er unter anderem an legendäre Lehrerausflüge.

Der Lehrerchor, der die Feier musikalisch umrahmte, sang für den scheidenden Rektor: „Ich will dich wiedersehn, es war so schön!“