Spannende Ritte, begeisterte Zuschauer und ein rundum zufriedener Veranstalter: Bei den Reitertagen in Ingolstadt-Hagau hat am vergangenen Wochenende alles zusammengepasst. „Die ersten beiden Turniertage bedeuteten richtig Arbeit für uns, das Wochenende war dann quasi die Belohnung“, zog Hausherr Georg Schweiger (kl. Foto) eine positive Bilanz. 40 Prüfungen mit knapp 1000 Teilnehmern waren schon eine Herausforderung, doch das Hagauer Team kann so leicht nichts aus der Ruhe bringen.
Schon im Vorfeld hatte die Mannschaft ganze Arbeit geleistet. „Wir haben alle Stangen neu gestrichen, die Hindernisse renoviert und das Dressurstadion komplett neu hergerichtet“, erklärte Schweiger, der wieder als Parcourschef und Turnierleiter beschäftigt war. Das Programm war so bunt und vielfältig wie eh und je. Da gab es neben den Dressuren und Springprüfungen der schweren Klasse auch noch Qualifikationen zum Bundeschampionat der Deutschen Springpferde, das Springpferdechampionat und das Youngster Championat.
Erster Höhepunkt auf dem großen Sandplatz war die dritte Etappe des Bayernchampionats. In einem anspruchsvollen Parcours der Klasse S** über 1,45 Meter nach Fehlerpunkten und Zeit stellten sich 34 Paare der Herausforderung. Mit einem fehlerfreien, rasanten Ritt wirbelte der junge Daniel Böttcher vom Gestüt Birkenhof in Harham auf Obora’s Little Richard das Gesamtranking gründlich durcheinander. Lag der junge Reiter bisher auf Rang fünf, katapultierte ihn dieser Sieg ein ganzes Stück nach vorne. Doch auch Stefanie Paul vom RF Altusried war mit Cheeky Charly fehlerfrei geblieben und belegte hinter dem Jettinger Max Weishaupt auf Omerta Incipit Platz drei.
In einem Zwei-Phasenspringen der Klasse S* setzte sich Detlef Kaiser jun. aus Geisenhausen mit Chelsea an die Spitze. Zweitplatziert wurde Patrick Afflerbach vom Fohlenhof Königsbrunn mit Zara, gefolgt von Nina Lange, PSC Ising, mit Liberio. Im bayerischen DSP Youngster Championat für sieben- und achtjährige Pferde, ebenfalls einem Springen auf S*-Niveau, lotste Hans Günther Blum, der für den Veranstalter an den Start ging, Alicia zum Sieg. Die silberne Schleife holte sich Vereinskamerad Lucas Barbera mit Karlotta, vor Sönke Kohrock vom benachbarten Gut Winkelacker auf Campino de Corazones.
Am Finaltag dann das Highlight: Im Großen Preis der LIV Logistikimmobilienvermietung GmbH mit Unterstützung der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt, einem Springen auf S**-Niveau mit Siegerrunde, standen 39 Reiter auf der Starterliste. Am Ende hatte eine junge Dame aus Baden-Württemberg die Nase vorn: Lea Sophia Gut vom RFZV Weingarten lotste ihre Holsteiner Stute Canturia blitzschnell und fehlerfrei durch den Parcours und führte schließlich die Ehrenrunde an. Den Silberrang erkämpfte sich Basile Bettendorf vom PSV St. Georg Ingolstadt-Hagau, der Kempf’s Balero gesattelt hatte. Platz drei wurde es für den Augsburger Wolfgang Puschak mit seinem Erfolgspferd, der DSP-Schimmelstute Zirona Blue.
Ein Punktespringen der Klasse S* war aufgrund der regen Beteiligung in zwei Abteilungen geteilt worden. In der ersten Gruppe setzte sich Sönke Kohrock vom Gut Winkelacker mit Cayenne an die Spitze, die zweite Abteilung wurde eine Beute von Wolfgang Puschak mit Cadorra.
Erstmals nach fünf Jahren Pause gab es in Hagau auch wieder Dressuren bis hinauf zur Königsklasse. Und da war der Andrang groß. In einer Intermediaire-II-Prüfung ging der Sieg an Anna Casper aus Baden-Württemberg mit Birkhof’s Bacardi. Die silberne Schleife sicherte sich Uwe Schwanz vom Waldhauser Hof, der in den vergangenen Wochen von einem Riesenerfolg zum nächsten galoppierte. Mit der DSP-Stute Zarentochter verwies er Adrian Munoz Jurado aus Aubenhausen mit Dwayne auf Rang drei. Einen herrlichen Rahmen bot die Grand Prix Kür bei Flutlicht auf dem Dressurplatz direkt am Seeufer. Die goldene Schleife holte sich hier Franziska Stieglmaier aus dem fränkischen Roth mit Diamond Head.
Traditionell kam in Hagau auch die Geselligkeit nicht zu kurz, ein Punkt, auf den Gastgeber Schweiger stets viel Wert legt. „Wir veranstalten vier Turniere im Jahr, doch bei den Reitertagen sind die Welcome Abende und Auftritte diverser Bands neben dem tollen Sport stets ein Höhepunkt.“ Und als dann die letzten Schleifen verteilt und die letzten Pferde für den Heimweg verladen waren, da war für Schweiger klar: „Wir planen schon für das nächste Event.“
DK
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Zog ein zufriedenes Fazit: Turnierleiter Georg Schweiger. Foto: Dill
