Öko-Modellregion Stadt.Land.Ingolstadt.
Regionale Kooperation zwischen Ingolstadt und sechs Gemeinden aus dem Landkreis Eichstätt

23.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:36 Uhr

Heimische Lebensmittel aus der Region zu fördern ist eines der Ziele einer Ökomodellregion. Das kommt Wochenmärkten entgegen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Foto: Hauser

Die Bewerbung war erfolgreich: Zusammen mit sechs Gemeinden aus dem Landkreis Eichstätt wird Ingolstadt neue staatlich anerkannte Öko-Modellregion. Das hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten am Montag in München bekanntgegeben. Wie Ingolstadts Bürgermeistern Petra Kleine (Grüne) sagte, wird ein Schwerpunkt der Öko-Modellregion die Außer-Haus-Verpflegung sein.

Die regionale Kooperation war im Wettbewerb des Ministeriums erfolgreich und ist damit eine von neun neuen Modellregionen im Freistaat. Eine Jury, besetzt unter anderem mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, der Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau und des Bund Naturschutz, hat die Sieger ausgewählt. Insgesamt gibt es in Bayern damit 35 Öko-Modellregionen.

Bürgermeisterin Petra Kleine: „Ich freue mich sehr über diesen Zuschlag, denn mit der Kooperation können wir den ökologischen Landbau stärken und fördern heimische Lebensmittel aus unserer Region.“ Gemeinsam mit der Bürgermeisterin von Gaimersheim und den Bürgermeistern von Kösching, Lenting, Wellheim, Wettstetten und Nassenfels soll jetzt die konkrete Arbeit aufgenommen werden. Kleine betonte, dass es gelungen sei, die sechs Gemeinden sowie auch die Landwirte mit ins Boot zu holen. „Eine Stadt alleine hätte das nie stemmen können“, ist sie sich sicher. Der Stadtrat von Ingolstadt hatte im vergangenen Jahr der Bewerbung zugestimmt. Die Trägerschaft für die Öko-Modellregion Stadt.Land.Ingolstadt. übernimmt der Landschaftspflegeverband Ingolstadt.

Weitere Interessenten waren vorhanden



Wie Kleine erklärte, soll die Kooperationen weiter ausgebaut werden. Es habe auch weitere Interessenten wie etwa die Gemeinde Münchsmünster gegeben. Der Ort konnte jedoch nicht berücksichtigt werden, weil der Freistaat vorschreibt, dass die Flächen der Kooperation zusammenhängend sein müssen und beispielsweise der Markt Manching durchaus Interesse gezeigt habe, aber noch einige Zeit benötigen werde.

Die Modellregion soll die ökologische Landwirtschaft unterstützen und weiterentwickeln. Derzeit liegt laut Kleine der Anteil des Ökolandbaus in der Stadt bei knapp elf Prozent. In Bayern soll bis 2030 ein Anteil von 30 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. Die Modellregion soll als Impulsgeber in der Entwicklung regionaler Bio-Wertschöpfungsketten wirken. Ziel sei, das Bewusstsein in der Bevölkerung für heimische Öko-Betriebe, Projekte und Aktivitäten zu verbessern. Dabei sollen bestehende Lieferketten für die Verbraucher transparenter werden und gleichzeitig eine bessere Vernetzung der Akteure untereinander erreicht werden.

Schwerpunkt Außer-Haus-Verpflegung



Mit dem Schwerpunkt Außer-Haus-Verpflegung als Projekt hat sich die Öko-Modellregion einiges vorgenommen. Denn dabei geht es nicht nur um den Anbau ökologischer Lebensmittel, sondern auch um deren Verarbeitung. Ein Großabnehmer wie Audi benötigt enorme Mengen, und zwar nicht so wie vom Feld, sondern entsprechend vorbereitet. Auch die Dimensionen sind enorm. Neben den Kindergärten zählen auch Schulen zu den Abnehmern – und das allein bedeute rund eine halbe Million Schulessen.

Das Landwirtschaftsministerium übernimmt in den anerkannten Öko-Modellregionen 75 Prozent der Kosten für eine Projektmanagement-Stelle, maximal 75000 Euro im Jahr, so Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in einer Mitteilung. Die Förderung läuft zwei Jahre und kann um weitere drei Jahre verlängert werden. Das Gesamt-Fördervolumen beläuft sich auf knapp 1,5 Millionen Euro im Jahr.