Wer jetzt schon weiß, dass er nächste Woche dringend in der Apotheke ein Medikament besorgen muss, sollte den Kauf rechtzeitig tätigen. Denn am Mittwoch, 22. November, findet in Bayern und Baden-Württemberg der zweite Protesttag der Apotheken in diesem Jahr statt.
Wie bereits im Juni wollen die Apotheker damit auf ihr seit 20 Jahren gleich gebliebenes Honorar hinweisen. Und überdies ihren Unmut gegen Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum Ausdruck bringen. Der Minister hatte beim jüngsten Apothekertag als Rezept gegen das Apothekensterben in Deutschland eine sogenannte Apotheke light mit Ausweitung der Filialbesitz-Möglichkeiten vorgeschlagen. Filialen könnten dann ausschließlich mit Pharmazeutisch Technichen Assistenten (PTA) geführt werden – ohne Apotheker.
Alle Notdienst-Apotheken haben geöffnet
Auch in Ingolstadt werden am Mittwoch – insbesondere südlich der Donau – viele Apotheken geschlossen haben. Bei denen, die geöffnet haben, könnten sich Schlangen bilden. „Alle zum Notdienst eingeteilten Apotheken haben geöffnet“, sagt Christian Pacher, Sprecher der Apotheken in Ingolstadt. „Die Arzneimittelversorgung ist gesichert.“
Man müsse gegen den „schleichenden Tod“ der Apotheken vorgehen, meint Gregor Heske, Inhaber der Apotheke Am Pulverl. „Wir setzen uns sehr für den Berufsnachwuchs ein. Aber wir müssen die jungen Leute auch ehrlich begeistern und ihnen finanziell Perspektiven bieten.“ Apotheker sei „so ein schöner, vielseitiger Beruf“. Aber die Vergütung lasse zu wünschen übrig.
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