Die Saison 23/24 in der Kreisklasse 1 bietet sogar bis nach dem letzten Spieltag Spannung. Grund ist, dass das Sportgericht des Bayerischen Fußball-Verbands auch am Pfingstmontag noch nicht geurteilt hat, ob dem SV Eitensheim und dem MTV Ingolstadt noch drei Punkte zugesprochen werden.
In Spielen gegen Grün-Weiß Ingolstadt soll der Absteiger einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt haben (wir berichteten). Während die Entscheidung im Tabellenkeller wohl keinen Einfluss mehr haben dürfte, könnte sie aber noch Auswirkungen auf die Meisterschaft haben: Durch das 1:1 des TSV Kösching gegen Buxheim liegt der Tabellenführer nur noch zwei Zähler vor dem SV Eitensheim, der – Stand Montagabend – schon am Mittwoch in der Relegation antreten muss.
TSV Lenting - TSV Etting 2:3 (1:0): Der TSV Lenting verspielte im Duell mit dem TSV Etting den direkten Klassenerhalt, obwohl die Hausherren zur Halbzeit nach einem frühen Treffer von Albijan Musliu (4.) mit 1:0 in Führung lagen. In der 57. Minute erhöhte Lentings Spielertrainer Metehan Kuscuoglu nach einer Ecke sogar auf 2:0. Der Torschütze erklärte: „Eigentlich dachte jeder, dass das Spiel dadurch entschieden ist.“ Gleichzeitig schilderte Ettings Spieletrainer Alexander Thielmann: „Es war kein gutes Spiel von uns. Dass wir trotz des Rückstandes noch gewinnen konnten, spricht für die wahnsinnige Moral dieser Mannschaft.“ Die Aufholjagd der Ettinger startete in der 60. Minute durch den Anschlusstreffer von Arnold Azeem. Philipp Heckner glich in der 72. Minute mit Fernschuss, der an die Unterkante der Latte und dann ins Tor prallte, aus und Lukas Christensen machte das Comeback der Gäste mit seinem Freistoß aus über 30 Metern in den Winkel und damit auch den Klassenerhalt in der 84. Minute mit dem 3:2 perfekt. „Lenting hätte den Sieg heute genauso verdient“, erklärte Thielmann. „Deshalb wünschen wir ihnen viel Erfolg in der Relegation.“ Kuscuoglu beschrieb: „Natürlich ist das Ergebnis sehr bitter und vor allem ärgerlich. Jetzt gehen wir in die Relegation, wissen aber, dass wir trotzdem gut drauf sind und es deshalb packen werden.“
TSV Kösching - SV Buxheim 1:1 (1:0): Der TSV Kösching beendete seine Saison mit einem Punkt gegen Buxheim und feierte bereits am Samstagabend den vermeintlichen Titel beim internen Saisonabschluss. „Für uns war es das Ende einer insgesamt sehr gelungenen Saison, an deren Ende ich einfach stolz auf meine Mannschaft bin“, beschrieb TSV-Trainer Rudi Hofweber. Zweifel, dass der SV Eitensheim aufgrund des laufenden Verfahrens gegen den FC Grün-Weiß Ingolstadt noch an den Köschinger vorbeiziehen könnte, habe Hofweber nicht: „Wir haben unseren Erfolg gefeiert und sind uns absolut sicher, dass wir das zurecht getan haben.“ Gegen Buxheim starteten die Gastgeber gut ins Spiel und gingen bereits in der achten Minute durch Valentin Hafner in Führung. Kösching blieb am Drücker und hatte weitere Chancen, verpasste das 2:0 jedoch. Stattdessen kamen die Gäste durch einen Standard zurück, glichen durch Michael Brems aus (72.) und sicherten sich durch das 1:1 auch den direkten Klassenerhalt.
TSV Pförring TSV Großmehring 1:3 (0:2): Beim TSV Pförring war ob des bereits gesicherten Klassenerhalts „die Luft raus“, gestand Abteilungsleiter Markus Guttenberger nach der 1:3-Niederlage gegen Großmehring. „Aber da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben viele Verletzte und insgesamt trotzdem eine gute Saison gespielt.“ Mit einem Doppelschlag gingen die Gäste in Führung. Leopold Hoch traf zum (18.), Sebastian Eisenberger erhöhte auf 2:0 (21.). Erst im zweiten Durchgang kamen die Hausherren zum Anschlusstreffer durch Thomas Höflinger, der nach einem Abstimmungsfehler der Großmehringer zum 1:2 einschob (54.). Für den Endstand sorgte erneut Hoch (67.), der den TSV Großmehring damit auf Platz fünf beförderte.
TSV Ingolstadt-Nord - SV Stammham 2:2 (1:1): In letzter Sekunde verspielte der TSV Ingolstadt-Nord den zweiten Platz und so auch die Relegation. „Natürlich ist das sehr hart und ein Schlag ins Gesicht“, berichtete der Sportliche Leiter der Nordler, Andreas Steinberger, der weiter erklärte: „Wir wussten, dass wir uns nicht viel erlauben dürfen und in diesem Jahr jedes Heimspiel gewinnen müssen. Dass es jetzt so endet, ist extrem bitter.“ Im Aufstiegsrennen erwischten die Ingolstädter einen Start nach Maß und gingen durch Tunahan Aydin mit 1:0 in Führung (6.). Ein Sonntagsschuss von Timo Weber führte in der 43. Minute zum Ausgleich. Die Reaktion der Nordler folgte in der 72. Minute, als Stammham Ingolstadts Jean Toribio foulte und Manuel Mihajlovic den fälligen Strafstoß zum 2:1 verwandelte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der TSV den zweiten Platz aufgrund des direkten Vergleichs mit dem SV Eitensheim inne, musste diesen aber in der Nachspielzeit noch abgeben. Bei einem Schuss der Stammhamer aus 24 Metern wollte Torwart Martin Schwürzer den Ball ins Aus trudeln lassen, verschätzte sich dabei aber, sodass die Kugel vom Pfosten zurück ins Feld prallte. Tim Schneider war zur Stelle und nutzte den Fehler zum 2:2 (90.+5). Die Nordler müssen daher auch in der kommenden Saison in der Kreisklasse antreten, während sich der SVS durch den Punkt Relegationsrang elf sicherte und weiter um den Verbleib in der Liga kämpfen darf. MTV Ingolstadt - FC Gelbelsee 2:3 (1:0): Eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle erlebten beide Teams beim Duell zwischen dem MTV Ingolstadt und dem FC Gelbelsee – mit dem besseren Ende für die Gäste. „Das ist sehr enttäuschend“, gestand MTV-Spielertrainer Harun Hüdaverdi: „Ich mache der Mannschaft aber keinen Vorwurf. Wir haben in den vergangenen Wochen stark gekämpft, aber leider hat es nicht gereicht.“ Beim Abstiegskracher gingen die Hausherren in der 25. Minute mit 1:0 durch Drazen Lovric in Führung. „Wir hätten auch höher führen können, trafen aber leider zweimal nur Aluminium“, haderte Hüdaverdi. So kam der FCG in der 57. Minute nach einer Ecke zum Ausgleich durch Markus Hundsdorfer. Nur acht Minuten später brachte Lovric sein Team zum zweiten Mal in Führung. „Danach hat Gelbelsee wieder mehr Druck gemacht und leider auch wieder ausgeglichen“, beschrieb der Trainer. Arlind Avdijaj traf aus 30 Metern in den Winkel (73.). Den Schlusspunkt setzte dann wieder Hundsdorfer, der sich nach einem Torwartfehler einen Abpraller schnappte und in der 88. Minute zum 3:2 für Gelbelsee traf, das sich somit nach einem starken Schlussspurt mit 17 Punkten aus sieben Spielen endgültig den Klassenerhalt sicherte und gleichzeitig wohl den Abstieg des MTV besiegelte.
FC Arnsberg - FC GW Ingolstadt 12:0 (5:0): Der FC Arnsberg feierte zum Saisonabschluss den beinahe schon zu erwartenden Kantersieg gegen den FC Grün-Weiß Ingolstadt. „Natürlich freuen wir uns über den Sieg. Gleichzeitig fragen wir uns aber auch, wieso Grün-Weiß überhaupt noch angetreten ist“, beschrieb Arnsbergs Abteilungsleiter Sebastian Ettle. Die Gäste reisten nur mit zehn Spielern an und „zwischenzeitlich ist dann auch noch ihr Torwart vom Feld gegangen“. In Führung ging der FCA durch ein Eigentor der Gastmannschaft, ehe Lucas Mack (18., 89.), Manuel Meyer (23., 64., 69., 87.), Lukas Gobleder (27., 37.), Oliver Bauer (65., 77.) und Maik Biber (83.) das Dutzend vollmachten und die Arnsberger auf Platz sechs schossen.
SV Eitensheim - TSV Altmannstein 3:0 (1:0): Der SV Eitensheim war nach dem eigenen 3:0-Sieg gegen Altmannstein „überglücklich“, wie Abteilungsleiter Thomas Funk erklärte. Die Hausherren starteten dominant, verloren aber nach 15 Minuten den Faden und hatten Glück, dass die Altmannsteiner keine ihrer drei Konterchancen nutzten. „Aus dem Nichts haben dann doch wir getroffen“, freute sich Funk. Unmittelbar vor dem Seitenwechsel traf Tobias Springer zum 1:0 (45.). „Im Anschluss haben wir dann wieder unsere Spielstärke gezeigt“, lobte der Abteilungsleiter. In der 70. Minute erhöhte Moritz Pillmayer nach einem Solo von Spielertrainer Tobias Bauer auf 2:0 und in der 76. Minute traf Florian Trini fulminant aus 25 Metern zum 3:0. „Durch das Ergebnis des TSV Ingolstadt-Nord freuen wir uns jetzt sehr auf die Relegationsspiele und feiern unseren zweiten Platz“, sagte Funk.
DK
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