Beim Pfingstvolksfest in Ingolstadt wird ausgelassen gefeiert – gerade abends, wenn Partybands die Stimmung anheizen. „Die Schattenseite ist, dass auch Übergriffe stattfinden können und es sexualisierte Gewalt geben kann“, sagt Barbara Deimel von der städtischen Gleichstellungsstelle.
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Damit alle sicher sind, hat sie die Aktion „Spaß haben – sicher feiern“ zusammen mit dem Polizeipräsidium Oberbayern Nord, dem Caritas-Frauenhaus, Wirbelwind Ingolstadt, Soroptimist International Ingolstadt und Zonta Ingolstadt vor acht Jahren ins Leben gerufen.
Hier ein paar praktische Tipps der Fachleute:
Geld, Handy, Schlüssel am Körper tragen: Das Wichtigste diebstahlsicher am Körper tragen. Taschen können verloren gehen oder gestohlen werden.
Treffpunkte vereinbaren: Auch ohne Handy können so Freunde und Freundinnen wiedergefunden werden.
Alkohol in Maßen: Die Wirkung des Alkohols wird oft unterschätzt, die eigenen Grenzen und die anderer nicht mehr ausreichend wahrgenommen.
Achtung, K.-o.-Tropfen: Das eigene Getränk nicht aus den Augen verlieren, keine unbekannten Pillen oder sonstige Drogen zu sich nehmen.
Nein sagen, Stopp sagen. Wenn das Gefühl aufkommt, dass ein Flirt zu weit geht, laut „Nein“ oder „Stopp“ sagen, Gespräch beenden und gehen.
Hilfe holen: Im Notfall die Polizei unter 110 anrufen. Andere Menschen deutlich zum Helfen auffordern und dabei persönlich ansprechen.
Einen sicheren Nachhauseweg organisieren: Schon vor dem Besuch verbindlich den Nachhausweg planen – am besten in der Gruppe.
Schuld ist immer der Täter – trotzdem kann man sich schützen
Über Präventionskarten zum Einstecken und Plakate werden diese Tipps auf dem Volksfest sichtbar. Mit dieser Aktion wirbt die Gleichstellungsstelle für mehr Sensibilisierung für die eigene Sicherheit und auch die anderer. Gleichstellungsbeauftragte Barbara Deimel erklärt: „Auf den Volksfesten erleben vor allem Mädchen, Frauen und queere Menschen Grenzüberschreitungen und dumme Anmache. Die Verantwortung hierfür trägt immer der Täter. Trotzdem kann es hilfreich sein, sich vorab um die eigene Sicherheit zu kümmern. Unsere Tipps resultieren aus jahrelanger und vielfältiger Erfahrung.“
Zivilcourage zeigen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen
Deimel wünscht sich auch aufmerksame Besucher und Besucherinnen. Wenn beispielsweise ein Mädchen weinend am Boden sitze und hilflos wirke oder ein Streit zwischen einem Mann und einer Frau beobachtet werde, können solidarisches Handeln und Unterstützung hilfreich sein. Zivilcourage sei gefragt, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, so Deimel. Bei Problemen oder Verunsicherung können auch Sicherheitspersonal oder Polizei eingeschaltet werden.
Fahrrad, Kinderwagen, Hund
Für große Veranstaltungen wie das Pfingstvolksfest haben Kulturamt und Polizei ein Sicherheitskonzept entwickelt. So sind Fahrräder auf dem Veranstaltungsgelände nicht zugelassen. Diese können an dem Fahrradparkplatz im Eingangsbereich abgestellt werden. „Es gilt zu beachten, dass das gesamte Areal der Polizei nicht als Fahrradabstellfläche genutzt werden darf“, heißt es in einer Mitteilung. Besucherinnen und Besucher werden gebeten, Müll ausschließlich in Abfallbehältern zu entsorgen.
Im Interesse von Kindern und Tieren sollte darauf verzichtet werden, nach 20 Uhr mit Kinderwagen oder Hund das Volksfest zu besuchen. Im Gedränge bestehe Gefahr, dass gegen Kinderwagen gestoßen wird und Hunde unabsichtlich getreten werden. Das Kulturamt bittet Besucherinnen und Besucher auch, keine großen Taschen oder Rucksäcke auf das Festgelände mitzunehmen.
Es ist verboten, mit dem Auto auf das Festgelände zu fahren. Abstellmöglichkeiten bieten die Parkeinrichtungen in der Innenstadt oder umliegende Parkplätze. Für Menschen mit Behinderung stehen Parkplätze in unmittelbarer Nähe zum Festgelände zur Verfügung (Zufahrt über die Harderstraße).
DK
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