Reichertshofen
Pläne für neues Bürogebäude vorgestellt und gebilligt

Markt Reichertshofen will Grundstück an der Marktstraße 16 neu bebauen

16.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:40 Uhr

Das alte Gebäude an der Marktstraße 16 soll weichen und durch den Neubau eines Bürogebäudes ersetzt werden. Foto: Vogl

Das Gebäude an der Marktstraße 16 in Reichertshofen soll in Kürze einem Neubau weichen: Der Markt will auf dem Grundstück ein neues Bürogebäude errichten. Damit will die Kommune unter anderem Geld für eine Containerlösung sparen, die für die Rathaussanierung notwendig geworden wäre.

Wie ein konkreter Entwurf für ein neues Bürogebäude aussehen kann, stellte Florian Schweiger vom Ingolstädter Büro Raum-Modul in der letzten Sitzung vor.

Bereits im Jahr 2019 hatte der Markt das Anwesen Marktstraße 16 erworben. Das Gebäude befindet sich nach Aussagen der Verwaltung in einem baulich sehr schlechten, nicht mehr bewohnbaren Zustand. Bürgermeister Michael Franken (JWU): „Eine Sanierung ist weder wirtschaftlich noch städtebaulich sinnvoll.“ Aus Sicht der Verwaltung könnte mit dem Bau eines Bürogebäudes am Grundstück ein „städtebaulich attraktiver Auftakt in die Schlossgasse“ geschaffen werden. Das Rathaus soll laut Beschluss vom Dezember 2020 saniert werden, die Verwaltung muss für etwa zwei Jahre umziehen.

Vielfältige Nutzung nach Sanierung möglich

Nach der Sanierung könnte das Bürogebäude als Café, Büro-, Wohn- oder auch als Verwaltungsgebäude weiter genutzt werden. „Teile der Verwaltung sollen vermutlich dauerhaft in dem Gebäude bleiben“, sagte Florian Schweiger, der in den aktuellen Plänen im Erdgeschoss ein Bürgerbüro eingezeichnet hatte. Im Bereich sei auch mit Bodendenkmälern zu rechnen, außerdem würden Archäologen gerade den historischen Keller des Gebäudes untersuchen. Dieser dürfe nach Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgerissen werden, muss aber dabei Stück für Stück dokumentiert werden. „Ein Riesenaufwand“, so Schweiger.

Neubau soll an gleicher Stelle entstehen

Der Neubau soll an derselben Stelle wie der Altbau entstehen und laut Planer „die Silhouette und den Ortskern stärken.“ Geplant ist ein nicht-unterkellertes Gebäude, das von Betonpfählen getragen wird. Die Unterkellerung schied aus wirtschaftlichen und technischen Gründen aus. Insgesamt ist das Gebäude mit einer Lochfassade und einem Satteldach sowie einem Zwerchgiebel im Eingangsbereich eher schlicht und zweckmäßig gehalten. Auf rund 400 Quadratmetern sollen Büroräume, Technik, Treppenhaus und Aufzug sowie im Erdgeschoss ein barrierefreies WC Platz finden.

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach soll sich nach spätestens zehn Jahren amortisieren. Stellplätze sind nicht vorgesehen, da direkt gegenüber ein freies, geschottertes Grundstück liegt. Die Gesamtkosten schätzt das Büro raum-modul nach aktuellem Stand auf rund drei Millionen Euro brutto – ohne Abbruch des Bestandsgebäudes. Nach derzeitigem Stand ist die Sanierung des Rathauses ab 2025 vorgesehen. Das Gebäude sollte daher im Herbst 2024 fertig gestellt werden.

Wolfgang Freudenberger (SPD) war die Autarkiequote von 45 Prozent durch die Photovoltaik-Anlage nicht genug. „Ich bin beim Start der Planungen vor einem Jahr nicht von einem Null-Energie-Gebäude ausgegangen“, antwortete ihm Florian Schweiger. Bürgermeister Franken ergänzte, der Platz auf dem Dach für Photovoltaik sei nun einmal begrenzt. „Wenn es da oben voll ist, ist es voll.“

Aufgrund der gestiegenen Baukosten warf Max Zängl (CSU) die Frage in den Raum, ob man den Ursprungsgedanken – das Ersetzen einer Containerlösung – damit nachhaltig erreiche. Schweiger bejahte dies – auch Container seien mittlerweile mehr als doppelt so teuer. Schweiger: „Ich halte den Neubau für eine geniale Idee. Der Mehrwert ist da und bleibt auch.“ Bürgermeister Franken meinte, das Gebäude müsse so flexibel sein, dass die nachfolgende Generation den Bau in einigen Jahren oder Jahrzehnten auch noch gut nutzen könne – und das sei mit der aktuellen Planung erreicht. Der Marktgemeinderat stimmte schließlich einstimmig für die Entwurfsplanung.