Seinen 120. Geburtstag konnte der kleinste Obst- und Gartenbauverein Ingolstadts, der OGV Unsernherrn, feiern. Nach der Auflösung des ältesten Vereins im Stadtgebiet, des OGV Ingolstadt-Mitte, vor einigen Jahren ist der Unsernherrner Verein nach dem OGV Mailing-Feldkirchen auch der zweitälteste. Aus diesem Anlass lud der im Frühjahr 2024 neu gewählte Vorstand zu einem Sommerfest ins Pfarrheim ein.
Zu den Gratulanten zählten neben Pfarrer Ulrich Ludwig Hildebrand auch Stadtrat Franz Wöhrl, Martin Dick, der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, sowie die Vorsitzende des Stadtverbandes für Gartenbau und Landespflege, Brigitte Krach.
In ihrer Begrüßung wies die Vorsitzende Iris Lautner darauf hin, dass sich seit der Gründung des Vereins im Jahr 1904 viel geändert hatte, nicht nur die Namengebung – der Verein hieß zwischenzeitlich auch Bienenzuchtverein. Standen im vergangenen Jahrhundert oft Pfarrer oder Lehrer einem Verein vor, sind es heute in vielen Fällen (rüstige) Ruheständler.
Früher Selbstversorgung, jetzt naturerhaltende Maßnahmen
Auch eine Wandlung in den Zielen konnte Lautner zufolge seither beobachtet werden. Ging es früher in erster Linie darum, sich selbst und die eigene Familie mit Gemüse und Obst zu versorgen – ein Aspekt, der besonders in den Kriegs- und Nachkriegsjahren sehr wichtig war – stehen heute immer mehr naturerhaltende, -unterstützende und -ergänzende Maßnahmen im Vordergrund: Blühwiesen werden angelegt, Streuobstwiesen entstehen mit finanzieller Unterstützung der Staatsregierung und vieles andere mehr. Die immer noch reichlich vertretenen Kiesgärten wurden als Negativbeispiel aufgeführt.
Gartenführung wurde witterungsbedingt verschoben
Bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen entspannen sich gute Gespräche, musikalisch untermalt wurde das Sommerfest von Mitgliedern der Familie Lautner. Die angekündigte Gartenführung musste witterungsbedingt leider verschoben werden.
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