„In großer Sorge“
Steigende Energiepreise: Ingolstadts OB Scharpf appelliert an Wirtschaftsminister Habeck

In einem Brief fordert Ingolstadts Rathauschef mehr Unterstützung für den Mittelstand

23.09.2022 | Stand 24.09.2022, 6:12 Uhr

Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf. Foto: Stadt Ingolstadt

„In großer Sorge“ hat Ingolstadts OB Christian Scharpf einen Brief an Wirtschaftsminister Robert Habeck geschrieben, in dem er dringend appelliert, kleinen Betrieben und dem Handwerk bei steigenden Energiepreisen zu helfen.



In dem Schreiben, das der Redaktion vorliegt, berichtet Scharpf von Gesprächen mit dem Mittelstand und den Handwerksbetrieben. Daraus folgert der OB, „dass wir uns auf eine existentielle Wirtschaftskrise zubewegen“. Dabei gehe es nicht nur vordergründig um energieintensive Betriebe, vielmehr führe die Kombination von gestiegenen Energiepreisen mit der unvermeidlichen Kostensteigerung von Vorprodukten zu einer Situation, die in vielen Fällen existenzbedrohend sei und durch unternehmerisches Handeln nicht mehr aufgefangen werden könne, so Scharpf weiter. Corona-bedingte Ausfälle und Kreditrückzahlungen würden die Situation verschärfen. „Als Stadt tragen wir unseren Teil zu einer Entschärfung der Energiekrise bei, etwa durch Energiesparprogramme oder durch Beratungs- und lnformationsangebote unserer Stadtwerke“, schreibt Scharpf an Habeck. Bei der direkten Unterstützung von Wirtschaftsbetrieben seien der Stadt kommunalrechtlich allerdings die Hände gebunden.

Kleinere Betriebe und Handwerk unterstützen



Die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen des Entlastungspakets Ill sind laut dem OB ein wesentlicher Beitrag zur Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. Bei den direkten Wirtschaftshilfen greift die Beschränkung auf energieintensive Unternehmen allerdings zu kurz, moniert der Rathauschef. „Daher appelliere ich eindringlich an Sie, die von Ihnen angekündigte Ausweitung des Energiekostendämpfungsprogramms so auszugestalten, dass insbesondere den kleineren Betrieben und dem Handwerk in der Breite unbürokratisch und schnell geholfen werden kann.“ Scharpf weist darauf hin, dass die kleinen und mittleren Unternehmen für die tägliche lokale Versorgung und als vielseitiger Arbeitgeber unverzichtbar sind.

DK