Wartezeiten „nicht akzeptabel“
Ingolstädter OB Christian Scharpf fordert schnellere Terminvergabe im Bürgeramt

20.05.2024 | Stand 20.05.2024, 16:32 Uhr |

Wer einen Termin im Bürgeramt Ingolstadt braucht, muss mitunter lange warten. Oberbürgermeister Christian Scharpf mahnt jetzt eine Verbesserung an. Foto: Hammer (Archiv)

Die Wartezeiten auf einen Termin im Ingolstädter Bürgeramt sind zu lang. Das findet auch Oberbürgermeister Christian Scharpf, der jetzt eine klare Ansage an die Verwaltung gemacht hat: „Die Terminsituation im Bürgeramt muss sich deutlich verbessern und die Wartezeit wieder auf einen angemessenen Zeitrahmen reduziert werden“, wird er in einer Mitteilung der Stadt zitiert.



Adressaten dieser Vorgabe sind die zuständigen Referenten für Recht, Sicherheit und Ordnung (Dirk Müller) und Personal (Bernd Kuch). Sie wurden beauftragt, „weitere notwendige Maßnahmen“ einzuleiten.

Wartezeit reduzieren, Transparenz erhöhen, Termine für Notfälle



Wer derzeit einen Besuch im Rathaus zur Beantragung eines Reisepasses vereinbaren will, bekommt auf dem Online-Portal der Stadt als nächsten möglichen Termin den 1. August genannt. Der Pass ist an diesem Tag freilich noch nicht abholbereit, sondern wird nur geordert. Bis er gedruckt ist, vergeht noch einmal einige Zeit. „Dieser Zeitraum ist nicht akzeptabel und widerspricht auch dem Serviceverständnis der Ingolstädter Stadtverwaltung“, so Scharpf weiter. „Die Zielvorgabe an die Verantwortlichen ist, die Wartezeit zu reduzieren und spürbar zu verbessern, Kommunikation und Transparenz deutlich zu erhöhen und für Notfälle ausreichend Termine vorzuhalten.“

Wenig Personal und viele Anfragen

Als Gründe für die langen Wartezeiten nennt die Stadt unter anderem Personalknappheit wegen vieler Krankheitsfälle und Personalabgängen. Das trifft auf eine besonders hohe Nachfrage, da viele Ingolstädterinnen und Ingolstädter ihren Pass oder Personalausweise erst kurz vor der Urlaubszeit beantragen. Da die Stadt ständig wächst, nehmen die Anfragen aber auch davon unabhängig zu. In den ersten vier Monaten des Jahres seien 40 Prozent mehr Pässe und 15 Prozent mehr Personalausweise beantragt worden als im gleichen Zeitraum 2023.

Personalausfälle und hohe Fallzahlen bedeuten auch eine hohe Arbeitsbelastung der Beschäftigten, betont der Oberbürgermeister. „Mir ist ein besonderer Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bürgeramt wichtig, die engagiert und mit vollem Einsatz die erhöhten Anforderungen täglich bewältigen.“

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Die zuständigen Referenten haben bereits kurzfristige personelle Verstärkung für die Bearbeitung von Anträgen und im Telefonservice angekündigt. „Damit können bereits im Juni zusätzliche Terminschienen angeboten werden.“

„Niemand muss seinen Urlaub absagen“

Mittelfristig soll das Bürgeramt zwei zusätzliche Stellen erhalten. „Die Stadt ist alleine in den letzten beiden Jahren um 4000 Menschen gewachsen. Deshalb muss der Stadtrat dem auch mit einer entsprechenden Personalausstattung der Verwaltung Rechnung tragen“, findet der Oberbürgermeister. Unterdessen sichert das Bürgeramt zu: Wer für den Urlaub dringend einen Ausweis oder Reisepass benötigt, wird fristgerecht versorgt. Liegt der in der Buchungssoftware (www.ingolstadt.de/ termine) angebotene Termin zu weit in der Zukunft, sind für begründete Eilfälle Sondertermine verfügbar. „Niemand muss seinen Urlaub absagen oder verschieben“, versichert die Stadt. Hierzu können sich Bürgerinnen und Bürger telefonisch unter der Nummer (0841) 3052929 oder per E-Mail an buergeramt@ingolstadt.de wenden.

Viele Dienstleistungen auch online möglich



Die Stadt verweist außerdem darauf, dass eine Reihe von Dienstleistungen (zum Beispiel Beantragung Führungszeugnis, Ummelden innerhalb des Stadtgebiets, Meldebescheinigung ohne Dienstsiegel etc.) online und damit ohne Besuch im Rathaus von zuhause aus im Bürgeramt erledigt werden. Informationen dazu gibt es auf www.ingolstadt.de/online.

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