Ingolstadt
Neues Zuhause für Katze und Igel

Nach Umbau: Ehemalige Unternehmervilla bei Etting ist jetzt Zweigstelle des Tierheims Neuburg

25.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:54 Uhr

Alte Villa als neues Tierrefugium: Gerd Schmidt (rechts), Vorsitzender des Tierschutzvereins Neuburg-Schrobenhausen, zeigt seinen Gästen – darunter Umweltbürgermeisterin Petra Kleine (links) – die neue Zweigstelle des Tierheims. Im Hintergrund links sind die Tauben-Volieren zu sehen. Foto: Brandl

Wo einst eine reiche Unternehmerfamilie residierte, erhalten nun Tiere, die besondere Pflege benötigen, ein neues Refugium: Die Zweigstelle des Tierheims Neuburg am Adlmannsberg bei Etting ist nach annähernd dreijähriger Umbauzeit fertiggestellt.

Am Freitag hat Gerd Schmidt, Vorsitzender des Tierschutzvereins Neuburg-Schrobenhausen, Vertreter der Stadt Ingolstadt und „einen Personenkreis, der maßgeblich am Umbau beteiligt war“, zu einer Besichtigung der neuen Räume in der ehemaligen und zuletzt unbewohnten Villa eingeladen.

Die Räume böten Platz für fünf bis zehn kleine Hunde und etwa 20 Katzen. Zudem könnten hier ab dem Sommer Katzen und Kleintiere als Pflegetiere einquartiert werden, informierte Schmidt während der Führung. Das Gebäude diene darüber hinaus als Aufnahmestelle für alte und verletzte Kleintiere sowie für geschwächte Wildtiere wie Igel und verletzte Tauben, hieß es. Für diese wurden im Freien eigens Volieren errichtet. Herkömmliche Tierheime könnten dieses Angebot in der Regel nicht leisten, sagte Schmidt hierzu.

Ingolstadts Umweltbürgermeisterin Petra Kleine hob das „herausragende Pflegekonzept“ für Igel hervor, das im Rahmen eines Kooperationsvertrags mit der Stadt realisiert worden sei. Sie wies zudem darauf hin, dass das Stadttauben-Konzept bei der Realisierung unterstützend herangezogen wurde. Schmidts Wunsch sei es, dass die Zweigstelle ein Pilotprojekt für die gesamte Region darstellen könnte, wie er sagte. Dafür warb er bei dem Termin, bei dem auch Vertreterinnen des Veterinäramtes Pfaffenhofen anwesend waren, gemeinsam mit Kleine.

Das Grundstück, zu dem auch das umgestaltete Gelände einer ehemaligen Minigolfanlage gehört, war dem Neuburger Tierschutzverein von der Eigentümerin vererbt worden. Nach Bekanntwerden des Vorhabens, hier ein Tierheim einrichten zu wollen, kam es zwischen den Nachbarn und dem Verein unter anderem wegen der Baunutzungsänderung und des Lärmschutzes zu einem Rechtsstreit. Der Tierschutzverein musste daraufhin eine neue Baugenehmigung beantragen (DK berichtete). Laut Schmidt wurden bisher rund 200000 Euro in den Umbau investiert. Einen Teil der Summe habe der Verein als Zuschuss im Rahmen eines Förderprojekts für alle Tierheime vom Freistaat Bayern erhalten, so der Vorsitzende.

DK