Chirurgie mit 3D-Navigation
Neues Bildgebungssystem ermöglicht noch präzisere Behandlung des Bewegungsapparates im Klinikum Ingolstadt

13.08.2024 | Stand 13.08.2024, 8:08 Uhr |

Arbeiten beide mit dem neuen Bildgebungssystem: Professor Thomas Blattert (l.) und Professor Hans-Georg Palm. Dieses wird vor allem in der Wirbelsäulenchirurgie eingesetzt. Foto: Klinikum Ingolstadt

Seit wenigen Wochen ist im Klinikum ein neues Gerät zur Platzierung von Implantaten in der orthopädisch-unfallchirurgischen Medizin im Einsatz. Das „O-arm Bildgebungs- und Stealth-Station-Navigationssystem“ ermöglicht – neben hochauflösender intraoperativer 3D-Bildgebung – eine sehr exakte und damit besonders sichere Implantatplatzierung. Zudem wird durch die neue Technik die Strahlenbelastung für Patienten und Mitarbeiter reduziert.

Topmoderne Bildgebungs- und Navigationseinheit

„Unsere Patientinnen und Patienten profitieren zukünftig von einer der modernsten Bildgebungs- und Navigationseinheiten. Weichteilschonendes, minimalinvasives Operieren und höchste chirurgische Präzision, selbst bei komplexen anatomischen Strukturen wie Wirbelsäule oder Becken, sind die maßgeblichen Vorteile unseres Systems“, betont Professor Hans-Georg Palm, Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Zukünftig werden wir den O-arm vornehmlich in der Wirbelsäulenchirurgie einsetzen, aber auch bei bestimmten Verletzungen an Becken und Extremitäten.“

Eigenes Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie

Für die Wirbelsäulenchirurgie gibt es im Klinikum Ingolstadt ein eigenes Zentrum, das Interdisziplinäre Wirbelsäulenzentrum unter Leitung von Professor Thomas Blattert. Gemeinsam mit dem Team der Neurochirurgie unter Leitung von Professor Siamak Asgari und dem Team der Orthopädie und Unfallchirurgie unter Leitung von Palm, behandelt Blattert dort Patientinnen und Patienten mit Verletzungen und Erkrankungen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule.

Blattert bringt langjährige Erfahrung in der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen mittels Navigationsgeräten mit, bereits vor knapp 20 Jahren hat er erstmals mit dieser Technologie gearbeitet. Im Klinikum Ingolstadt ist nun ein Gerät der neuesten Generation eingezogen.

Hochauflösende 3D-Bilder in Echtzeit

„Bei der Behandlung der Wirbelsäule kommt es auf allerhöchste Präzision an“, betont Blattert. „Das neue Navigationsgerät ist ein mehrdimensionales intraoperatives chirurgisches Bildgebungssystem, das uns während des Eingriffs sowohl hochauflösende 3D-Bilder in Echtzeit, als auch 2D-Ansichten von mehreren Ebenen zur Verfügung stellt, wodurch eine noch präzisere Behandlung von beispielsweise Abnutzungserkrankungen, Fehlstellungen, Wirbelbrüchen oder Tumoren und Entzündungen an der Wirbelsäule möglich sind.“ Pro Jahr werden mit dem neuen Navigationssystem am Klinikum Ingolstadt rund 1000 Patientinnen und Patienten behandelt werden.

Auch in anderen Fachbereichen des Klinikums Ingolstadt werden Operationen mittels Navigation durchgeführt, wie etwa in der Neurochirurgie im Bereich der Gehirn- und Schädelbasischirurgie.

DK

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