Im Bairischen gibt es ein wohlklingendes Wort für Kröte: die Hetschen. Inwieweit die unter älteren Bayern augenzwinkernd vorgetragene Anrede „Oide Hetschn!“ von Wertschätzung getragen ist, dürfte kulturwissenschaftlich noch zu klären sein. In Ingolstadt kennt man seit Generationen den Hetschenweiher.
Er liegt hinter dem Kavalier Hepp (Stadtmuseum) im Glacis. Ein Rudiment des Grabens rings um die Festung. Der wurde nach 1945 mit Trümmern aufgeschüttet. Nahe dem Kavalier Hepp blieb eine kleine Senke offen, die sich mit Wasser füllte.
Arbeiten sollen diese Woche abgeschlossen werden
An dem fühlen sich viele Kröten wohl. Daher der Name. Der Hetschenweiher gehört zweifellos zu den eher weniger anheimelnden Gewässern in Ingolstadt; in der Froschlache leben auch viele Fische.
Seit einiger Zeit steht neben dem Hetschenweiher ein Informationsschild der Stadt. Dort heißt es, der Teich sei „wie der Künettegraben ein Rest des Wassergrabens der ehemaligen Festungsanlage“.
Derzeit wird der Tümpel saniert und aufgewertet. Ein Spezialbagger ist im Einsatz, um Schlamm zu entfernen, zudem wird Totholz herausgezogen.
Teich muss regelmäßig vom Schlamm befreit werden
Das Gartenamt informiert: „Durch herabfallendes Laub und eine langsame Zersetzung unter Wasser sammelt sich im Laufe der Jahre eine Menge Schlamm am Grund des Weihers an. Um das Gewässer dauerhaft als wertvollen Lebensraum für die heimische Flora und Fauna zu sichern und den Naherholungswert zu verbessern, sind regelmäßige Unterhalts- und Entwicklungsmaßnahmen erforderlich.“
Bereits 2020 wurde der südliche Abschnitt des Hetschenweihers von Schlamm befreit. Nun soll auch im nördlichen Bereich der Schlamm entfernt und zunächst am Uferrand zwischengelagert werden, damit er abtrocknet. „So haben außerdem Insekten und Amphibien die Möglichkeit, zurück ins Gewässer zu gelangen. Anschließend wird der abgetrocknete Schlamm zeitnah abtransportiert und entsorgt“, so das Gartenamt.
Gartenamt bittet um Verständnis
Um eine völlige Verlandung des Hetschenweihers zu verhindern, werden zudem in Absprache mit dem Umweltamt kleinere Bereiche des dichten Schilf- und Röhrichtbestandes entfernt. Die Behörde berichtet weiter: „Leider kann nicht ausgeschlossen werden, dass es durch die Arbeiten zu Beeinträchtigungen auf den Grünflächen rund um den Hetschenweiher kommen kann. Hierfür bitten wir um Verständnis.“
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