Ingolstadt/Eichstätt/Roth
Nach Versammlung des Zweckverbandes: Kommt die Sparkassenfusion schon 2023?

Bei Gremiensitzung der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt: Vorstände nennen mögliches Datum von Zusammenschluss

19.02.2022 | Stand 20.02.2022, 9:14 Uhr

Die Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt könnte schon zum 1. Januar 2023 mit Mittelfranken-Süd fusionieren . Foto: Hammer

Von Marco Schneider und Markus Schwarz

Ingolstadt/Eichstätt/Roth – Bei der Verbandsversammlung des Sparkassenzweckverbands in Ingolstadt gab es am Freitag angesichts der Fusionsabsichten offenbar keine größeren Differenzen. Das zumindest berichten Teilnehmer dem DONAUKURIER. Erstmals wurde auch das Datum einer möglichen Fusion genannt: Ein Zusammenschluss könnte demnach bereits zum Januar 2023 erfolgen. Sparkassenfusionen erfolgen aus rechtlichen und bilanztechnischen Gründen normalerweise zum Jahreswechsel.

Mehrere Verlobungsgespräche geführt

Darüber hinaus hieß es bei der Versammlung: Man sehe durchaus Ansätze für ein weiteres Wachstum. Das heißt wohl, dass auch weitere Fusionen nicht ausgeschlossen sind. Nach DK-Informationen berichtete Vorstandsvorsitzender Jürgen Wittmann, dass die Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt, die 2017 fusioniert hatte, Gespräche mit allen Nachbar-Kreditinstituten über eine Erweiterung geführt hatte: Kelheim, Neuburg-Rain, Aichach-Schrobenhausen und auch Pfaffenhofen. Letztere war bei den Verhandlungen über einen Zusammenschluss innerhalb der Region 2016 frühzeitig ausgestiegen und ist eigenständig geblieben. Keines der Kreditinstitute hätte demnach Interesse gezeigt – außer Mittelfranken-Süd. Dort möglicherweise auch unter dem Aspekt, dass Vorstandsvorsitzender Hans Jürgen Rohmer kommendes Jahr in den Ruhestand geht.

Zudem hätten die Vorstände deutlich gemacht, dass ein Zusammenschluss keine Auswirkungen auf den Einfluss der Träger hätte. In Mittelfranken-Süd bilden Weißenburg, Schwabach, Ellingen, Pappenheim, Roth, Spalt und die Stadt Treuchtlingen sowie die Landkreise Roth und Weißenburg-Gunzenhausen den Zweckverband. Damit hat dieser ein wesentlich mehr Einzelmitglieder als in Ingolstadt-Eichstätt: Dort setzt sich der Zweckverband aus den Städten Ingolstadt und Eichstätt sowie den Kreisen Eichstätt und Pfaffenhofen zusammen.

Altersschnitt in Mittelfranken-Süd höher als in Ingolstadt-Eichstätt

„Man will bis zur nächsten Wahl die Gremienstruktur beibehalten“, berichtete ein Verbandsrat. Sprich: jeweils zwölf Verwaltungsräte, in Ingolstadt 29 und in Mittelfranken-Süd 35 Verbandsräte. „Man hat außerdem betont, dass es keine fusionsbedingten Kündigungen geben soll“, hieß es weiter aus Kreisen der Versammlung. Das ist wohl auch auf die Altersstruktur der Sparkasse Mittelfranken-Süd zurückzuführen: Dort liegt der Altersdurchschnitt zwischen 50 und 60 Jahren, in Ingolstadt-Eichstätt sei er „wesentlich“ darunter. „Man will das wohl über eine natürliche Fluktuation lösen“, vermutet ein Verbandsrat.

„Die Prämisse lautet: Lieber jetzt handeln, als dass man gehandelt wird“, fasst einer der Sitzungsteilnehmer gegenüber dem DK zusammen. Die Fusion vor fünf Jahren hat Vorteile gebracht, so hätten die Vorstände betont. Und weiter habe es geheißen: „Es gibt Mehrwert für die Mitarbeiter und für die Kunden.“ Eine Sparkasse, die zwischen Roth und Pfaffenhofen, zwischen Mörnsheim und Pförring agiere sei ein „Gegengewicht zu Regensburg, Nürnberg und München“. Insgesamt folgt man aber in der Region einem allgemeinen Trend. So startete beispielsweise zum 1. Januar 2022 die Sparkasse Schwaben-Bodensee, hervorgegangen aus der Fusion der Kreissparkasse Augsburg und der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim. Mit über 1100 Mitarbeiter und 58 Geschäftsstellen ist dieses Institut derzeit die fünftgrößte Sparkasse Bayerns.

Personalrat informiert

Vor der Verbandsversammlung am Freitag hatte die Geschäftsleitung der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt bereits die Fusionspläne dem Personalrat erläutert. Erste Informationen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte es bereits Anfang der Woche kurzfristig per Videobotschaft gegeben, nachdem die Fusionspläne durch den DONAUKURIER publik gemacht worden waren.

DK