Ingolstadt
„Mut zum Hut“ zum zweiten Mal in Ingolstadt

Vom 23. bis 25. September im Neuen Schloss

28.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:35 Uhr
Sophie Hepach

Pressekonferenz mit Stil: Isabel Patel (links) und Ute Patel-Missfeldt präsentierten auf Schloss Grünau die Planungen für die Schau „Mut zum Hut“ in Ingolstadt. Foto: Hepach

Dem Hut-Handwerk eine Bühne bieten: Das wollen Ute Patel-Missfeldt und Tochter Isabel. Vom 23. bis zum 25. September findet ihre Traditions-Hutschau in Ingolstadt statt. Einen Vorgeschmack boten die beiden auf der Pressekonferenz am Mittwochabend auf Schloss Grünau.

„Die Leute haben verlernt auszugehen“, sagt Ute Patel-Missfeldt, bekleidet mit einer extravaganten grün-rosa Kopfbedeckung. „Wir hoffen deswegen, dass wir möglichst viele mit so einer schönen Show nach Ingolstadt locken können.“ Diese Show wird am 23. September im Neuen Schloss eröffnet werden. Am 24. und 25. September findet jeweils eine kleine Modenschau am Paradeplatz und eine große im Stadttheater statt. Ein Tagesticket kostet 18,50 Euro, die Wochenendkarte 48 Euro.

Vor 23 Jahren rief Ute Patel-Missfeldt die Hutschau ins Leben. „Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass sie so lange überlebt“, sagt sie. Begonnen hat sie mit sechs Modisten, jetzt sind es 60. Die Organisation hat sie mittlerweile ihrer Tochter Isabel übergeben.

Was in Neuburg angefangen hat, findet heuer zum zweiten Mal in Ingolstadt statt. „Das funktioniert toll da“, findet Patel-Missfeldt. Die Stadt sei sehr kooperativ. Deswegen wollen die beiden Ingolstadt trotz Angeboten aus München erst einmal treu bleiben. Diskutiert wurde vor allem vor dem Hintergrund der Restaurierung des Stadttheaters, wo die Veranstaltung in Zukunft stattfinden könnte. Ob die Hutschau irgendwann nach Neuburg zurückkehren wird, können Mutter und Tochter bislang nicht beantworten.

Ein klarer Vorteil Ingolstadts liegt laut Ute Patel-Missfeldt im Standort. „Da müssen die Leute einfach nur von der Autobahn runterfahren und sind gleich da“, erklärt Patel-Missfeldt. Das sei auch für Aussteller von außerhalb attraktiv.

Denn die Aussteller sind aus vielen verschiedenen Ländern vertreten. So sind zum Beispiel das belgische Luxushaus Fabienne Delvigne oder der österreichische Schneider Lothar Daniel Bechtold zu Gast. Auf russische Modisten muss die Hutschau dieses Jahr verzichten. „Eine Ausstellerin hat uns erzählt, dass die Gelder eingefroren sind. Sie hat außerdem Angst, dass sie Probleme bekommen könnte, wenn sie für die Show ausreist und danach wieder ins Land zurückkehrt.“

Ein wichtiges Thema dieses Jahr ist die Männermode. „Was ist Männermode im Jahr 2022?“, wirft Jürgen Niemeier in den Raum. Er wird im Rahmen von „Mut zum Hut“ eine Herrenmodenschau moderieren. „Jogginghose und Schlabbershirt? Smoking zu weißen Turnschuhen? Der wunderbare Anzug ist für viele leider nicht mehr“, meint er. „Wir wollen dem Publikum deswegen viele Beispiele zeigen, wie man(n) gut ausgestattet ist.“ Dazu zählen neben Hüten auch Kleidung und Accessoires, die in der parallelen Verkaufsschau „Schmuck durch Schmuck“ vorgestellt werden.

Ein besonderer Gast ist der Steam-Punk-Künstler Alexander Schlesier. Er wird Hüte aus Metall oder alten Lampenteilen präsentieren. „Ich habe einfach mal geschaut, woraus man Hüte so machen kann“, erklärt er. „Da kann man endlich mal als Leuchte durch die Welt gehen“, lacht Isabel Patel. Es ist der unverwechselbare Humor von Mutter und Tochter, der ihren Veranstaltungen den gewissen Charme verleiht.

Besonders freuen sich die beiden auch auf eine Vorab-Modenschau, die drei Wochenenden vor „Mut zum Hut“ stattfinden wird. „Gut behütete Damen und Herren werden in der Fußgängerzone flanieren“, heißt es im Programm. Unterstützt werden sie dabei von Ingolstädter Geschäften wie Xaver Mayr, Reflections und Kuttenreich. „Da sind wir auch noch auf der Suche nach Models“, sagt Isabel Patel. Sie freuen sich über alle, die mitmachen möchten.

Besonders stolz sind Ute Patel-Missfeldt und Isabel Patel auch auf die Ausstellung „Hauptsache“, die im bayerischen Nationalmuseum zu sehen sein wird und an der Mutter und Tochter beteiligt sein werden. Jetzt sind sie aber erst einmal in Ingolstadt. Und da heißt es: Bühne frei und Hut ab für eine Show der anderen Art!