Ein Rohdiamant ist auf dem Weg zu Audi: Der Brasilianer Gabriel Bortoleto hat in seiner Premierensaison gleich den Titel in der Formel 2 gewonnen. Nächstes Jahr fährt der 20-Jährige an der Seite von Nico Hülkenberg im Sauber-Rennstall, der dann ab 2026 als Audi-Werksteam die Motorsport-Königsklasse erobern will.
Bortoleto wurde im Hauptrennen von Abu Dhabi am Sonntag Zweiter, das genügte dem Mann aus Sao Paulo und baldigen Audi-Piloten für den Triumph im ersten Anlauf. Im vergangenen Jahr hatte das Motorsport-Juwel, das bisher bei McLaren unter Vertrag stand, bereits die Formel 3 als Rookie gewonnen. Nun steigt der hochgehandelte Youngster als Meister der Formel 2 in die illustere Runde mit Serienweltmeister Max Verstappen, Rekordweltmeister Lewis Hamilton und Co. auf.
„Das ist das beste Gefühl der Welt“
„Das ist das beste Gefühl der Welt, ich kann es nicht erklären“, sagte Bortoleto nach seinem Meisterstück: „So viel Adrenalin, so viel Glück. Ganz Brasilien ist früh aufgestanden und hat zugeschaut. Es ist ein Traum für mich, gleich nach der Formel 3 auch die Formel 2 zu gewinnen. Ich denke gerade gar nichts, ich bin auf einem ganz anderen Planeten.“ Er weiß das ganze Land von Formel-1-Ikone Ayrton Senna hinter sich.
Mit Rückenwind in die Formel 1
Bortoletos Rivale Isack Hadjar (Campos Racing) konnte am Sonntag keine echte Gegenwehr mehr leisten. Er blieb am Start stehen und kam nur auf Rang 19. „Das ist der schlimmste Moment in meiner Karriere“, funkte Hadjar an die Box. Bortoleto kommt dagegen mit viel Rückenwind in die Formel 1, wo er mit Routinier Hülkenberg (37) – wechselt von Haas zu Sauber – neben den Rennen auch den brandneuen Audi-Boliden mitentwickeln wird. Die Ingolstädter selbst haben sich mit dem Einstieg von Katar als Investor im Rennstall die nötige finanzielle Luft verschafft, um trotz der schwierigen Lage auf dem Automarkt und eines Sparkurses im Konzern den Aufbau des Autos voranzutreiben – und die Konkurrenzfähigkeit des Sauber-Teams schon für die nächste Saison anzugehen.
Für Audi-Vorstandchef Gernot Döllner ein „Spitzentalent“
Bortoleto bestätigt mit seinen Titeln das bei seiner Vorstellung geäußerte Lob von höchster Stelle: „Wir erleben augenblicklich einen Generationenwechsel in der Formel 1. Jungen Fahrern gelingt häufig auf Anhieb ein überzeugender Auftritt“, sagte Audi-Boss Gernot Döllner damals. Mit der Verpflichtung von Bortoleto habe man „eines dieser Spitzentalente verpflichtet“.
Gabriel Bortoleto will mit Audi ganz nach oben
Und Bortoleto machte seine Pläne mit Audi in der Formel 1 klar: Er möchte „nicht einfach nur dazugehören, sondern will mit diesem ambitionierten Projekt wachsen und den Gipfel im Motorsport erreichen“. Und das ist freilich der Weltmeistertitel...
sid/DK
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