Auch wenn es erst der dritte Spieltag in der Bezirksliga Oberbayern Nord ist – wer hätte das gedacht? Der TSV Gaimersheim fordert am Sonntag (15 Uhr) in der heimischen Xaver Ernst-Sportanlage als Spitzenreiter den punktgleichen Tabellendritten SC Eintracht Freising zum Spitzenspiel heraus. Der FC Fatih Ingolstadt will bereits tags zuvor, am Samstag (14 Uhr), bei der SpVgg Kammerberg bestehen. Die Partie des FC Gerolfing gegen den ASV Dachau ist auf 15. Oktober verlegt worden.
SpVgg Kammerberg – FC Fatih Ingolstadt (Samstag, 14 Uhr): Unter der Woche übte Fatih Topcu mit seinen Schützlingen verschiedene Spielformen sowie taktische Inhalte ein, um das Team dann beim Spiel von der Seitenlinie aus zu coachen. Der 37-Jährige ist aber weit mehr als nur der Trainer des FC Fatih Ingolstadt; er ist als eine Art Sportlicher Leiter in Personalunion auch noch für die Kaderzusammenstellung verantwortlich. In dieser Funktion hilft ihm sein großes Netzwerk. So hat Topcu erst in der vergangenen Woche – nachdem er zuvor kurzerhand schon Torwart Bernhard Feil aufgrund von Vakanzen auf dieser Position verpflichtet hatte – mit Rückkehrer Marko Miskovic und Hugo Lopes zwei weitere Fußballer zum FC gelotst. „Marko war ja zum Bayernligisten TSV Rain am Lech gewechselt und ist dort auch zum Zug gekommen. Aus privaten Gründen spielt er nun aber wieder für uns“, erklärt Topcu. Während Miskovic in der Vorwoche beim 1:0-Sieg über den BC Attaching gleich über 90 Minuten auf dem Platz stand und für Stabilität sorgte, weilte Lopes, der andere Neuzugang (vom Türkisch SV Ingolstadt), im Urlaub. „Ab sofort ist er aber da und wird uns sofort weiterhelfen“, freut sich Topcu über den Coup mit dem 35-Jährigen, der höherklassige Erfahrung mitbringt. Lopes spielte unter anderem für den FC Pipinsried, den SV Heimstetten und FC Ismaning mehrere Jahre in der Regional- beziehungsweise Bayernliga. Mit dem Saisonstart ist Topcu unterdessen zufrieden. „Wir haben vier Punkte aus zwei Spielen geholt, das passt“, sagt er und meint: „Deswegen haben wir in Kammerberg jetzt nicht den ganz großen Druck, sondern können einigermaßen befreit aufspielen.“
TSV Gaimersheim - SC Eintracht Freising (Sonntag, 15 Uhr): Das erste kleine Etappenziel haben die Gaimersheimer erreicht. „Wir wollten aus den ersten beiden Spielen mindestens vier Punkte holen“, sagt TSV-Coach Manfred Kroll. Geworden sind es sogar sechs. Dank des besseren Torverhältnisses im Vergleich zum SV Untermenzing, dem SC Eintracht Freising und dem ASV Dachau führen die Mannen um Kapitän Dennis Hüttinger die Tabelle an. „Für ein Spitzenspiel ist es jetzt aber der falsche Zeitpunkt“, sagt Kroll vor dem Duell gegen den Dritten aus Freising, der als einziges Team der Liga noch ohne Gegentreffer ist. Zum Auftakt wurde der SV Nord Lerchenau mit 4:0 in die Schranken gewiesen und am vergangenen Wochenende der SV Waldeck-Obermenzing mit 2:0 besiegt. Schon in der Vorsaison hatten die Freisinger als damaliger Landesliga-Absteiger lange Zeit vorn mitgemischt, am Ende waren der SV Manching und der FC Schwabing München aber eine Nummer zu groß. Im Hinspiel gab es seinerzeit für den TSV Gaimersheim eine spektakuläre 4:5-Niederlage, das Rückspiel gewannen die Kroll-Schützlinge dann aber eindrucksvoll mit 3:2 – und machten damit den Klassenerhalt perfekt. Ob nun ein ähnlicher Coup wiederholt werden kann? „Die Freisinger hatten in der zurückliegenden Spielzeit die beste Spielanlage. Sie haben souverän und ruhig agiert“, blickt Kroll zurück und fügt an: „Da werden wir uns spieltechnisch anders orientieren müssen.“ Der TSV Gaimersheim sieht sich nicht chancenlos, weiß die Situation – auch aufgrund einiger Urlauber – aber realistisch einzuschätzen: Man dürfe immer noch nicht vergessen, dass es erst das zweite Bezirksliga-Jahr des TSV ist.
DK
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