Bürgervorschläge gegen Verkehrslärm
Maßnahmen wie Tempolimits, Wände oder spezielle Beläge: 36 Straßen in Ingolstadt betroffen

06.08.2024 | Stand 06.08.2024, 19:33 Uhr |

Lärmschutzwände wie an der Ringstraße oder Tempolimits können Verkehrslärm mindern. 42 Stellen an 36 Straßen sind im Lärmaktionsplan 2024 enthalten. Die Bürger sollen mitreden. Foto: Hammer

Die Stadt startet die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung beim Lärmschutz. Der Lärmaktionsplan der Stadt, zu dem bereits 2019 die erste Öffentlichkeitsbeteiligung stattgefunden hat, ist aktualisiert worden und liegt jetzt in der vierten Fassung vor.

Ziel eines Lärmaktionsplanes ist es, vorhandene Probleme mit dem Verkehrslärm zu analysieren und zu beheben sowie ruhige Gebiete vor einer Zunahme des Lärms zu schützen.

42 Lärmschwerpunkte an Ingolstädter Straßen

Die Bürger können sich von Montag, 12. August, bis Sonntag, 22. September, aktiv an der Lärmaktionsplanung der Stadt beteiligen. Die persönliche Sichtweise, die Vorschläge und die Kritik seien für die weitere Planung sehr wichtig und würden in diese mit einfließen.

„Wir haben 42 Schwerpunkte der Lärmbelastung festgestellt und Maßnahmen vorgeschlagen. Von Geschwindigkeitsbegrenzungen bis zu Fahrbahnbelägen haben wir noch einige Möglichkeiten, um einzelne Belastungen zu reduzieren und hierfür brauchen wir die Expertise auch der Bürgerinnen und Bürger“, so Bürgermeisterin Petra Kleine (Grüne).

Sie weist auch darauf hin, dass an den Autobahnen noch bestehende Lärmschutz-Lücken geschlossen werden sollen, doch liege dies in der Zuständigkeit der Autobahndirektion, mit der man im Gespräch sei.

Der Entwurf des Lärmaktionsplanes kann auf der Internetseite der Stadt (www.ingolstadt.de/Leben/Umwelt-Natur-Klima/Luft-Lärm/) eingesehen werden, ebenso auf der Plattform „Ingolstadt macht mit – Bürgerbeteiligungen“.

Direkt von dort können dann im Aktionszeitraum Ausführungen zum Verkehrslärm respektive den im Bericht bereits enthaltenen Vorschlägen an das Umweltamt gesendet oder von den Bürgern selbst Vorschläge zur Minderung oder Behebung von Beeinträchtigungen durch Verkehrslärm gemacht werden.

Die persönlichen Ausführungen können auch an das Postfach lärmaktionsplanung@ingolstadt.de gesendet werden.

Infoveranstaltung geplant

Am Donnerstag, 12. September, findet von 17 bis 18.30 Uhr online eine Infoveranstaltung zum Entwurf des Lärmaktionsplanes mit Bürgermeisterin Petra Kleine statt.

Wer an dieser Veranstaltung teilnehmen möchte, schickt bis spätestens Mittwoch, 11. September eine Mail an die Adresse lärmaktionsplanung@ingolstadt.de. Ein Link für die Teilnahme wird daraufhin zugesandt. Für weitere Fragen steht das Geschäftszimmer des Umweltamtes unter Telefon (0841) 305-2542 oder per Mail an umweltamt@ingolstadt.de zur Verfügung.

Hier wird wegen des Lärms geprüft



Die Stadt Ingolstadt hatte im Rahmen der 3. Runde der Lärmaktionsplanung 2019 online eine Bürgerbefragung durchgeführt. Es gingen 712 Rückmeldungen ein. Als Resultat verblieben 42 Bereiche (sowie einige Abschnitte an der Autobahn, für die die Regierung von Oberfranken zuständig ist), für die vorrangig Lärmschutzmaßnahmen zu prüfen und vorzusehen wären. Die Lärmschwerpunkte sind (einige Straßen sind mehrfach betroffen): Kipfenberger Straße, Friedrichshofener Straße, Am Pulverl, Asamstraße, Esplanade, Ettinger Straße, Friedrich-Ebert-Straße, Gaimersheimer Straße, Gerolfinger Straße, Goethestraße, Gutenbergstraße, Haunwöhrer Straße, Hindenburgstraße, Richard-Wagner-Straße, Kelheimer Straße / Regensburger Straße, Krumenauerstraße, Levelingstraße, Manchinger Straße, Münchener Straße, Nördliche Ringstraße, Neuburger Straße, Nürnberger Straße, Östliche Ringstraße, Peisserstraße, Permoserstraße, Rankestraße, Regensburger Straße, Römerstraße, Schillerstraße, Südliche Ringstraße, Theodor-Heuss-Straße, Unterhaunstädter Weg,  Weningstraße, Beilngrieser Straße, Fauststraße, Schrobenhausener Straße.

Tempo 30 würde mehr als 13.000 Menschen helfen

Einige dieser Bereiche weisen bereits Lärmschutzmaßnahmen auf (Wände oder Wälle, Tempolimits, lärmarme Fahrbahnbeläge). Als weitere Maßnahmen kämen lärmmindernde Fahrbahnbeläge und/oder Geschwindigkeitsbeschränkungen infrage, so der Entwurf zum Lärmaktionsplan 2024. Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h entlastet rund 13.100 Personen der ersten Baureihe entlang dieser Straßen um jeweils 3 dB(A).

Zusätzliche lärmarme Beläge in den Lärmschwerpunkten würden die Belastung für 3200 Personen reduzieren (an einigen Schwerpunkten sind bereits lärmarme Beläge verbaut).

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