Zu ?Hundehasser in Hundszell??
Kein Ort zum Gassigehen

Zu "Hundehasser in Hundszell?" (DK vom 12. Juni) und den Giftködern rund um das Gelände des Sportvereins:

04.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:35 Uhr

Zu "Hundehasser in Hundszell?" (DK vom 12. Juni) und den Giftködern rund um das Gelände des Sportvereins:

Leider ist zu dem "Hundekotproblem" niemand vom SV Hundszell befragt worden, sonst hätte der Vorstand gleich dazu Stellung nehmen können. Zuerst einmal soll betont werden, dass es keinen "lange schwelenden Konflikt" zwischen dem SV Hundszell und den Hundebesitzern gibt, da der Vorsitzende selbst einen Hund besitzt (den er allerdings nicht mit zum Sportplatz bringt). Die Verantwortlichen des SV Hundszell haben zu keiner Zeit in Erwägung gezogen, das Problem mit Giftködern in den Griff bekommen zu wollen, und sie sind auch mit dieser Form der Tierquälerei nicht einverstanden.

Nichtsdestotrotz werden Personen, die ihren Hund direkt über das Sportgelände führen oder sogar frei laufen lassen, hin und wieder mal angesprochen und gefragt, ob das Sportgelände ihrer Meinung nach der richtige Ort sei, um Hunde auszuführen. Die Hundehaufen findet man keineswegs nur auf den Wegen neben den Spielfeldern, sondern auch auf den Sportanlagen selbst. Viele Hundebesitzer scheinen diese als Freilaufanlage für ihre Lieblinge anzusehen. Und während die Hunde auf den Plätzen herumlaufen, wird entweder mit der Begleitung geratscht oder man beschäftigt sich intensiv mit dem Handy. Also sieht man gar nicht, ob das Tier irgendwo seinen Kot absetzt. Spricht man die Hundebesitzer aber auf den Hundekot an, kommt reflexartig die Entgegnung: "Ich habe immer einen Beutel dabei." Fragt man nach, was sie denn machen würden, wenn der Hund einmal Durchfall hat, kommt ebenso reflexartig: "Hat mein Hund nicht."

Die, die tatsächlich mit einem Beutel den Kot ihres Hundes aufsammeln (Reste bleiben meistens trotzdem zurück!) entsorgen diese dann gerne in den Abfalleimern des SV Hundszell, die an den Spielfeldrändern aufgestellt sind. Dies ist eine Zumutung für den Platzwart, der diese dann entleeren muss. Er ist es übrigens auch, der beim Mähen des Rasens eingetrocknete Kothaufen pulverisiert und unter Umständen die darin enthaltenen Bakterien und Wurmeier einatmen darf.

Symptomatisch für das Denken vieler Hundebesitzer ist der Wunsch nach mindestens zwei Spendern für Hundekotbeutel samt Mülleimer "im Namen aller Frauchen und Herrchen des Viertels, um die eskalierte Situation zu entspannen." Ich frage mich: Wie kommt man auf das Ansinnen, dass die Allgemeinheit für die Hinterlassenschaften meines Hundes verantwortlich sein soll? Jeder Hundebesitzer hat selbst dafür zu sorgen, dass er mit dem Kot seines Hundes andere nicht belästigt, also muss er selbst Beutel mit sich führen und sie auch mit nach Hause nehmen, um sie in seiner eigenen Mülltonne zu entsorgen.

Vielleicht denken die Hundehalter "im Viertel" einmal um: Ein Sportplatz und seine nähere Umgebung ist als "Gassi-Ge(h)lände" denkbar ungeeignet, denn es ist einfach ekelhaft, wenn die Kinder (oder auch die erwachsenen Spieler) auf dem Platz selbst oder auf der Suche nach einem verschossenen Ball im angrenzenden Feld in einen Haufen Hundekot treten.

Rainald Räthke

Schriftführer SV Hundszell