INVG-Anteil ist beschämend

Zu "Hohe Preise, schlechte Taktung" (DK vom 26. April):

08.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:26 Uhr

Zu "Hohe Preise, schlechte Taktung" (DK vom 26. April):

Man muss dem DONAUKURIER dankbar sein, dass er in dem Artikel "Hohe Preise, schlechte Taktung" noch einmal auf die problematische Lage der Ingolstädter Verkehrsgesellschaft hingewiesen und in der Überschrift schon die beiden Hauptprobleme angesprochen hat. Der Anteil der INVG mit 7,6 Prozent beim Transportaufkommen der verschiedenen Verkehrsmittel ist für unsere wohlhabende Stadt geradezu beschämend. Da aber die Busbenutzer offensichtlich als Wählergruppe nicht von großer Bedeutung sind, unterbleibt eine stärkere Förderung der INVG durch die Stadtspitze und die Mehrheit des Stadtrates.

Man ignoriert die selbstverständliche Tatsache, dass der öffentliche Nahverkehr zum notwendigen Service für alle interessierten Bürger gehört. Wenn man der kruden Logik unserer Verantwortlichen folgen wollte, dass 50 Prozent der Kosten durch Fahrkartenverkäufe gedeckt sein müssen, dann könnte man die INVG ganz abschaffen. Ohne unsere Verkehrsgesellschaft gäbe es ja keine Mehrkosten - und lange Fußmärsche sind sowieso gut für die Gesundheit.

Natürlich ist das Dilemma der INVG auch darin begründet, dass sie keine wirtschaftsstarke beziehungsweise wortmächtige Lobby hat. Hätte man eine Unterstützergruppe mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport, dann hätte Ingolstadt längst ein leistungsfähiges und preiswertes Busnetz - möglicherweise inklusive Stadtbahn.
Brigitte Schellnhuber,
Karl Müller, Stefan Balassa,
Ingolstadt