Trainer-Umfrage
Kommentar: FC Ingolstadt heuer nur Außenseiter? Woran das liegt – und warum das nicht schlimm ist

22.07.2024 | Stand 22.07.2024, 8:38 Uhr |

Im Test gegen den italienischen FC Empoli zeigten Sabrina Wittmanns Schanzer eine gute Vorstellung und holten ein 0:0. Foto: Imago Images

Dass die Stimmung in der Mannschaft gut ist – und das ist sie beim FC Ingolstadt derzeit, wie die Tage in Latsch gezeigt haben –, ist kein Versprechen für eine erfolgreiche Saison, sondern eine Grundvoraussetzung.



Dass die Chemie im umformierten Trainerteam und die Fitness in der Mannschaft passen, liefert keine Sicherheit, ist aufgrund von Sabrina Wittmanns Absenzen ab Januar wegen ihres Lehrgangs zur Uefa-Pro-Lizenz beziehungsweise der starken FCI-Konkurrenten aber ebenfalls eine Prämisse.
Ganz gewiss nicht relevant für die Schanzer Spielzeit: ein gutes Abschneiden bei der jährlichen Umfrage des Portals „Liga3-online.de“ unter den Trainern der 20 Drittligisten zu deren Aufstiegsfavoriten. Gott sei Dank nicht, könnte man aus FCI-Sicht sagen. Nach dem Platz im vorderen Mittelfeld 2023 mit vier Stimmen gab heuer nur Osnabrücks Uwe Koschinat eine seiner drei Stimmen an die Ingolstädter – die Top Drei um Dynamo Dresden (11 Stimmen), Hansa Rostock (9) und den 1. FC Saabrücken (8) liegen in den Prognosen meilenweit vor den Schanzern.

FCI bei Trainern nur Außenseiter – warum?

Das kann Taktik sein, dürfte aber vorwiegend an der zweiten völlig enttäuschenden FCI-Saison in Folge (Abschlussrang zehn) mit insbesondere wieder einer katastrophalen Rückrunde liegen. Die als Leistungsträger aus der 2. Bundesliga verpflichteten Lukas Fröde, Simon Lorenz und Ryan Malone konnten ihr zweifellos vorhandenes Potenzial bis dato noch nicht ausschöpfen.

Den Schanzern fehlt(e) ein kreativer Zentrumsspieler – und damit in der Konsequenz offensive Durchschlagskraft. Und nicht zuletzt haben es die Ingolstädter in vergangenen Jahren verpasst, kontinuierlich Ruhe in den Klub einkehren zu lassen. All dies trübt das Außenbild eines Vereins, der dem Haifischbecken 3. Liga endlich entwischen möchte.

Das Ziel Aufstieg in die 2. Bundesliga ist bei den Schanzern intern klar formuliert – und wurde den Neuzugängen in den Vertragsgesprächen auch deutlich so mitgeteilt. Dass die anderen Trainer den FCI nicht auf dem Zettel zu haben scheinen, muss für die Schanzer kein Nachteil sein.

Aus der Favoritenrolle heraus haben sie zuletzt keine gute Figur abgegeben. Möglicherweise finden sich die Schanzer in der Rolle des Außenseiters besser zurecht. Der Grundstein für die Attacke auf die vorderen Plätze wurde in Latsch gelegt. Nicht weniger, aber gewiss auch nicht mehr.

Zu den Kommentaren