Wie enttäuschend der FC Ingolstadt in die Saison gestartet war, ließ sich aus den Gesichtern von Trainerin Sabrina Wittmann und ihren Spielern ablesen.
Die Mimiken im September nach dem 3:4 beim SV Sandhausen beziehungsweise vor dem Schicksals-Spiel gegen Hansa Rostock: ratlos und desillusioniert. Der Druck, den sich die Schanzer durch das große Ziel Aufstieg selbst auferlegt hatten, lastete merklich auf der 33-Jährigen und ihrem Team.
FC Ingolstadt: Siebenmal ungeschlagen, aber...
Lastete? Richtig, denn auch wenn der FCI natürlich nach wie vor zum Erfolg verdammt ist, haben sich Wittmann und ihr Team vom Druck freischwimmen können. Es wird wieder gelacht wie nach dem 4:0 in Hannover – nicht gequält, sondern befreit.
Inklusive des 2:1-Heimsieges gegen Hansa stehen in der 3. Liga sieben ungeschlagene Spiele in Serie zu Buche – eine stolze Bilanz, die mit einem weiteren nicht verlorenen Spiel in knapp zwei Wochen gegen den VfL Osnabrück sogar zum Vereinsrekord werden kann.
Im „nicht verlieren“ liegt aber auch die Krux – weil es eben nicht automatisch gewinnen bedeutet, wie die vier Remis aus dieser Ungeschlagen-Serie zeigen. Sonst stünde die achtplatzierte Wittmann-Elf in der Tabelle noch weiter oben. Und doch zeigt der Ingolstädter Trend genau dorthin. Den Schanzern gelingt es wieder, ihr Publikum durch spektakuläre Spiele mitzureißen (siehe das 5:3 gegen den BVB II).
Sie punkten auch nach Rückständen, Wittmanns Bank-Denkzettel zeigen den erwünschten Effekt (siehe Benjamin Kanurics beste Saisonleistung samt Führungstor gegen Hannover), und mit dem erst 17-jährigen Deniz Zeitler durfte das größte Ingolstädter Sturmtalent sein Können in der 3. Liga auch von Beginn an zeigen.
Das bringt die etablierten Kräfte unter Zugzwang – eine interne Drucksituation, über die sich der FCI nur freuen kann. Die Schanzer müssen daraus nun Kapital schlagen, den Schwung auf die letzten Etappen 2024 mitnehmen und den Herbst mit weiteren Erfolgserlebnissen vergolden. Denn gewonnen ist auch trotz der jüngsten Siege noch nichts.
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