Pförring
Kolpingsfamilie Pförring wandert auf der „Via Nova“

Unterwegs auf einer geführten Pilgerwanderung von Bad Gögging bis Staubing

07.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:13 Uhr
Petra Humpel

Die Pilger folgten der „Via Nova“, dem „Neuen Weg“, bis nach Staubing bei Weltenburg. Foto: Humpel

Einfach mal einen Tag ausklinken und auf dem „Neuen Weg“ im Landkreis Kelheim pilgern gehen. Franz Rösch, ausgebildeter Pilgerführer, begleitete die Wanderung von Bad Gögging nach Staubing. Sieben der neun Teilnehmer hatten sich über die Kolpingsfamilie Pförring angeschlossen. Das gemeinsame Unterwegssein in der Gruppe und die gelungene Mischung aus historischen, kunstgeschichtlichen und spirituellen Momenten ließen die Wanderung zu einem besonderen Erlebnis werden. Von den Neandertalern über die Kelten bis zu den Nibelungen gab es allerlei zu erfahren.

Die Tour begann in Bad Gögging, führte über Sittling, Eining und das Römercastell Abusina und endete in Staubing bei Weltenburg. Überall gab es Interessantes zu entdecken. Höhepunkt war das Ziel, die Kirche St. Stephan in Staubing, einem Kirchdorf einen Kilometer von Weltenburg entfernt. Staubing wurde vermutlich in der Völkerwanderungszeit im 5. bis 7. Jahrhundert von den Bajuwaren besiedelt. Bei archäologischen Grabungen in der Nähe des heutigen Ortes wurden 1971 Reihengräber und eine Holzkirche aus dieser Zeit gefunden. Die Kirche St. Stefan geht auf einen mittelalterlichen Bau aus dem 9. oder 10. Jahrhundert zurück. Der heutige Barockbau mit reicher Ausstattung wurde von 1750 bis 1755 unter der Leitung des Baumeisters Martin Bader erstellt. Die Wanderung dauerte etwa fünf Stunden und war elf Kilometer lang. Mit Taxis ging es anschließend von Staubing nach Bad Gögging zurück.

Seit 2015 ist der Lankreis Kelheim der westliche Endpunkt der „Via Nova“, eines neuen europäischen Pilgerweges. Er beginnt in St. Wolfgang am Wolfgangsee. Fast 100 Kilometer durch den Landkreis Kelheim hat die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) in fünf Tagesetappen für begleitete Pilgerwanderungen erschlossen. Auf dem Weg liegen zahlreiche ehemalige und weiter bestehende Klöster. Entlang der Strecke gibt es besondere Wallfahrtskirchen, Dorfkirchen, Spuren römischer Besiedelung und wunderbare Landschaftsabschnitte. Die von der KEB ausgebildeten Wegbegleiter entdecken mit den Pilgern auch weniger bekannte Kleinode sakraler Baukunst sowie kunstgeschichtlich interessante und landschaftlich reizvolle Orte.

Am 1. Oktober werden sich die Pilger auf Einladung der Kolpingsfamilie Pförring mit der KEB Kelheim auf den Jakobsweg von Regensburg nach Kelheimwinzer machen, und 2023 geht es wieder die Via Nova entlang durch den Landkreis Kelheim.