Eine Ausbildung bleibt eine beliebte Bildungsoption – das zeigen auch die aktuellen Zahlen der Leo-von-Klenze-Schule (Staatliche Berufsschule 2). Die Schülerzahl ist im neuen Lehrjahr auf 2174 gestiegen; 2023 waren es 2109, berichtet Karin Köglmeier, die Direktorin. „Wir erkennen eine leichte Tendenz nach oben. Die meisten Berufe liegen auf dem Level vom letzten Jahr.“
Vor allem im Bereich Lagerlogistik gebe es einen großen Zuwachs. „Und erfreulicherweise auch bei den Steuerfachangestellten“, sagt Köglmeier. Die Zahl der angehenden Bürokaufleute sei ein wenig gesunken, auch im Einzelhandel seien es in diesem Jahr etwas weniger Lehrlinge.
Ziel ist, Ausbildungsreife zu erlangen
Von den 2174 Schülerinnen und Schülern haben 2019 einen Ausbildungsvertrag (Vorjahr: 2109). 55 absolvieren ein Berufsvorbereitungsjahr. Das sind Jugendliche ohne Beruf, die berufsschulpflichtig sind. Innerhalb eines Jahres werden sie in Vollzeit-Unterricht gefördert. Es ist das Ziel, dass sie Ausbildungsreife erlangen, um anschließend eine Lehre erfolgreich zu beenden. Das Team der Klenze-Schule erfüllt diese Aufgabe mit viel Erfahrung. „Manche Jugendliche brauchen einfach noch ein Jahr“, sagt Köglmeier.
Anforderungen an Auszubildende mussten gesenkt werden
An der Stelle trifft die Schulleiterin eine Feststellung, die zu denken gibt: Zahlreiche Betriebe „,mussten mit ihren Anforderungen an Auszubildende runtergehen“. Sonst hätten sie weniger Lehrstellen besetzen können. Optimistischer ausgedrückt: „Sie geben jungen Leuten eine Chance, die sich sonst schwerer getan hätten, eine Lehrstelle zu finden.“
100 junge Leute mit Migrationshintergrund besuchen eine Berufsintegrationsklasse. Hier werden sie auf eine Lehre vorbereitet. Der Schwerpunkt liegt auf der Sprachförderung. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erlernen zudem soziale Kompetenzen, die im Berufsleben wichtig sind.
Einstieg ist jederzeit möglich
Die Schülerzahlen werden sich im Lauf des Jahres verändern, erzählt Köglmeier, das sei in Berufsschulen normal. „Manche fangen ihre Lehre erst im April an. Man kann sich an Berufsschulen das ganze Jahr anmelden. Ob das immer sinnvoll ist, sei dahingestellt.“ Ein Wechsel des Berufs käme auch oft vor. Und da sind noch die Absolventen der Realschulen, die nach kurzer Zeit auf der FOS merken, „dass das doch nicht das Richtige ist für sie, und daher eine Berufsausbildung beginnen“. Auch solche Spätberufenen sind an Berufsschulen und in Ausbildungsbetrieben immer sehr willkommen.
Lehrkräftemangel kein Thema
Mit Lehrkräften sei ihr Haus „sehr gut versorgt“, berichtet die Direktorin. „Alle Stellen sind besetzt. Das ist nicht selbstverständlich.“ Von dem 80-köpfigen Team arbeite etwa die Hälfte in Teilzeit.
Karin Köglmeier hat noch eine gute Nachricht: Die Berufsschule 2 ist jetzt eine Profilschule für Inklusion. Das bedeutet unter anderem: Es gibt zusätzliche Lehrkräfte.
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