Irgendwas mit Zukunft

30.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:56 Uhr
Ein kommendes Verkehrsmittel? Entwurf des City-Airbus von Airbus. Mal sehen, was daraus wird. −Foto: Airbus (Grafik)

Ein Mann rennt gegen die Zeit: OB Christian Lösel treibt die Sorge um, seine Stadt könnte den Anschluss an die Zukunft verpassen.

Mit entsetzlichen Befürchtungen für den Standort Ingolstadt: Tausende Jobs fallen der rasanten Transformation der Arbeitswelt zum Opfer. Mit dem Übergang zur Elektromobilität werden allein im Motorenbau ungezählte Stellen überflüssig. Die Digitalisierung - was auch immer man genau darunter verstehen mag - pflügt zig weitere Geschäftsfelder um. Das Erwerbsleben, wie wir es kennen, wird umgewälzt. Disruption is coming!

Aber nicht mit Lösel. Er postuliert bei jeder Gelegenheit (und die findet er reichlich): "Die Digitalisierung erfasst die ganze Gesellschaft. " In seiner Neujahrsansprache gibt der OB eine leitmotivische Losung aus: "Die Welt wartet nicht auf uns! " Ein Zitat aus einer Neujahrsrede Angela Merkels, sagt er. Diesen Spruch brachte Bundespräsident Roman Herzog sogar schon vor 20 Jahren, was aber die Dringlichkeit des Ansinnens auf keinen Fall abschwächen darf.

Lösel formiert ein starkes regionales Bündnis: Die Technische Hochschule, die Nachbarlandkreise, Audi, Media-Saturn und Airbus wollen - flankiert vom DGB Ingolstadt - der drohenden Digitalisierung und der nicht minder gefürchteten Künstlichen Intelligenz zwei Schlüsseltechnologien entgegensetzen: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.

Auf diesen Forschungsfeldern soll die Region Ingolstadt eine führende Rolle erobern. Die Stadtführung forciert die Standortpolitik: Fachkräfte anlocken, Forschungslabors installieren, Fördermittel abgreifen. Jetzt geht es rasant voran. Die Nachricht, dass Ingolstadt unter zwölf namhaften Städten und Regionen für die mit viel Geld ausgestattete EU-Initiative Urban Air Mobility ausgewählt wurde, darf als Coup gelten. In Ingolstadt sollen (vereinfacht gesagt, weil es der Begriff nicht ganz trifft) Flugtaxis entwickelt werden. Und im Idealfall auch produziert. 2019 könnten bei Manching erste Tests beginnen. Derweil kommt die Gründung eines Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen an der Technischen Hochschule weit voran. Dessen Träger sind der Freistaat und die Stadt mit sechs regionalen Partnern. Was all diese Anstrengungen einmal bringen werden, zeigt dann die Zukunft.

sic